Vertrauen in die innere Führung

Susanne Gärtner

von Susanne Gärtner

Story

„Moin, Moin“, höre ich die Menschen, um mich herum, in der Hafenstadt reden. Eine Kleinstadt im Norden direkt an der Ostsee. Ich liebe den Zauber Eckernfördes. Die Stadt hat alles, was mein Herz begehrt und die Menschen sind einfach nur wundervoll. Schon beim ersten Besuch war ich völlig geflasht und berührt von den Wundern, die dort auf der Straße liegen und mir tagtäglich begegnen. Hier fühle ich mich verbunden mit meiner göttlichen Quelle, meiner Spiritualität und bin ganz geführt, wenn ich mich auf die innere Stimme einlasse. So auch bei meiner zweiten Reise. Ich stand im Hafen und sah den Möwen zu, wie sie versuchten, die Fischbrötchen direkt aus den Händen der Urlauber zu stibitzen. Ein lustiges Schauspiel. Meine innere Stimme führte mich vom Hafen zunächst durch die kleine Straße, vorbei an Hinrichs Schokoladenfabrik, der ich selten widerstehen konnte. An einer Weggabelung blieb ich, wie von selbst, stehen. Mein Kopf wollte den linken Weg wählen, vorbei an Restaurants, einer zauberhaften Buchhandlung, wo ich einkehren könnte, doch mein Herz wählte den rechten Weg. In mir sträubte sich der Widerstand. Der rechte Weg hatte mich bisher selten berührt, außer einem Kristallladen gab es dort kaum ein Geschäft für meinen Geschmack. Dennoch folgte ich meiner inneren Stimme leise und ging ein paar Schritte. Der nächste Impuls ließ nicht lange auf sich warten. „Gehe in das Geschäft“ befahl mir mein Bauchgefühl. Fast trotzig öffnete ich die Tür des Ladengeschäftes und trat skeptisch ein. Wunderschöne Musik drang aus den Boxen und berührte mein Herz sofort. Mit offenen Mund stand ich da und lauschte. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte mich eine nette Stimme hinter dem Tresen. „Wer singt das?“. „Das ist eine Sängerin aus der Gegend, die CD hab ich gerade eingelegt“. „Ich nehme sie“ war alles, was ich erwidern konnte. Ich legte das Geld auf den Tresen, spürte die positiven Schwingungen, die direkt in mein Herz drangen und verließ den Laden. In der Unterkunft legte ich die CD ein und lauschte dem Klang der Lieder. Nebenbei recherchierte ich die Sängerin und fiel aus allen Wolken. Sie wohnte in Eckernförde und bot Heilmeditationen an. Ich vereinbarte für den nächsten Tag einen Termin und spazierte fröhlich und noch immer staunend zu ihrem Haus. Noch während sie öffnete, fragte sie: „Woher kommst Du?“ Ich sah sie an und stammelte: „Aus München“. Sie schüttelte den Kopf und lachte. „Unglaublich, ich bitte seit Tagen das Universum um Unterstützung. Ich habe dort nächste Woche ein Konzert und finde keine Unterkunft“. Ich lachte auch und erwiderte nur: „Jetzt hast Du eine, Du kannst bei mir übernachten“.

© Susanne Gärtner 2022-05-17

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