von Milica M
„Mama! Der Pfannkuchen ist verbrannt!
Weißt du was, ich kann das für dich übernehmen und du erzählst mir weiter davon, okay?“, unterbreche ich sie panisch. „Oh, ja. Danke Sofija! Ich habe den Pfannkuchen völlig aus den Augen gelassen. Gut, dass du hier bist“, lächelt sie. Ich lächle zurück, während ich einen neuen Pfannkuchen bereits umdrehe.
„Jedenfalls kannte ich diese Frau nicht und mein Schmerz war viel stärker, weil ich Angst davor hatte, dass der Grund, warum er mich nicht mehr liebte, genau der war, den ich mir am wenigsten erhofft hatte. Sie fragte ihn, wer ich bin und was ich da auf ihren Platz mache. Ich stand einfach auf, ohne ein Wort zu sagen, oder der Frau einen weiteren Blick zu geben und ging. Ich schaute nur Lukas tief in seine Augen. Er sollte es spüren! Den Schmerz, den ich dank ihm habe und haben werde“, Ich kommentiere: „Wie schrecklich! Hat er dich danach überhaupt versucht zu kontaktieren? Ich mein, es war ja auch sein Kind.“ „Tatsächlich, zwei Tage danach, rief er mich an. Er schlug vor, dass wir uns treffen. Da bekam ich einen Funken Hoffnung. Ich stimmte natürlich zu, mit dem Gedanken, er würde alles rückgängig machen. Aber Sofija, auch wenn er das könnte, er würde nicht.“
Ihr beginnen wieder die Tränen zu kommen. Ich atme aus und schüttle mit dem Kopf, während ich einen neuen Pfannkuchen mache. „Er wollte mir zuerst gar nicht glauben und meinte, ich lüge ihn nur an. Anscheinend hatte ich vor, ihn eifersüchtig zu machen. weil er eine neue Freundin hatte. Dann machte er mir Vorwürfe, ich hätte doch, genauso wie er, mit jemand anderem geschlafen. Kannst du das glauben? Genauso wie er …“ Ich unterbreche sie: „Du meinst, er hat dir eiskalt gebeichtet, dass er mit einer anderen Frau geschlafen hatte?“ „Ganz genau, Sofija.“ „Wie schrecklich!“, sage ich angewidert. „Ich dachte eineinhalb Jahre wären genug, um einen Menschen sehr gut kennen zu können, aber ich habe mich geirrt. Es fühlte sich einfach viel länger an – damals, zu dem Zeitpunkt“, schlussfolgert sie. „Was ist dann passiert? Was ist mit dem Kind? Hat er auf irgendeine Weise Verantwortung übernommen?“, frage ich sie verwirrt. „Wir haben uns zwar nicht mehr so oft gesehen, außer wenn es um das Baby ging. Er rief dann immer an, um nach dem aktuellen Stand zu fragen. Öfters hörte ich von ihm, je mehr Wochen vergingen. Präziser gesagt, um die Zeitspanne, ab welcher man beim Arzt herausfinden konnte, welches Geschlecht das Baby hat. Er insistierte, mich zu begleiten. Ich wollte dies gar nicht. Es wäre einfach zu unangenehm gewesen, dachte ich. Zu meiner Überraschung war es auch so. Er versuchte, ab und zu ein Gespräch aufzubauen, aber ich ließ viele seiner derartigen Versuche ins Wasser fallen. Ich wollte nicht, dass er mehr über mein Leben weiß, als er es schon tat. Das war der einzige Grund.“
© Milica M 2025-08-14