Voglio volare

Wir schreiben das Jahr 1505. Auf dem Monte Ceceri, im Hügelland oberhalb von Fiesole, packt jemand ein Fluggerät aus, um damit erste Flugversuche zu machen. Entworfen und gebaut hat es ein gewisser Leonardo aus dem Dorfe Vinci, testen ließ er es seinen Assistenten Tommaso Masini, der dabei allerdings scheiterte und sich laut Leonardos Aufzeichnungen ein Bein und etliche Rippen brach.

481 Jahre später, genauer gesagt, im April 1986, sitze ich auf dem Zeltplatz in Fiesole in der staubtrockenen Sonne und träume vor mich hin. Doch bald mache ich mich voller Elan auf Erkundungstour. Vorbei an Zypressen schlängelt sich ein Weg nach oben und ich erklimme den gut 400 m hohen Monte Ceceri, wo ich Leonardos Träume in Stein gemeißelt vorfinde. Mein Blick schweift in die Ferne, wo ich Florenz vermute.

38 Jahre später, wir schreiben das Jahr 2024, träume auch ich vom Fliegen. Ich würde den Monte Ceceri hinabsegeln, mit allen Risiken, Scheitern inbegriffen. Ja, den Mut hätte ich.

Aber nicht die Kraft. Diese zog sich in den letzten Jahren mehr und mehr aus dem Körper zurück. Und es begann ein beschwerlicher Weg der Suche nach Erklärungen und Heilung.

Stattdessen nahm ich all meinen Mut zusammen, um Lauras Texte zu schreiben. Ein Traum, der mir die letzten 7 Monate Kraft gab. So mache ich mir Leonardos Traum zu eigen und gebe nun meinem Buch Flügel, damit es fliege statt meiner: „Voglio volare“. Unvergessliche Worte der von mir heißgeliebten Figur des Leonardo aus einem früheren TV-Italienischkurs. Diesen Satz schmetterte er jedem entgegen, der ihn zu „sinnvollen“ Tätigkeiten anhalten wollte.

LAURAS BUCH ist ein sehr persönliches Buch, mit meinen ganz ureigenen Bildern und Erinnerungen, daher findet es sicher nicht viele Leser. Meine Motivation, es dennoch zu schreiben, war, neben der befreienden Erfahrung, Dinge in Worte zu fassen, die mich beschäftigen, vor allem auch, Menschen zu ermutigen: Menschen, die eine solche Erschütterung erfahren oder erfahren haben, auf welcher Ebene auch immer. Daher wird es sicher Überschneidungen geben mit dem Erleben anderer.

Ich möchte ihnen zurufen: Erhebt eure Stimme, versteckt euch nicht! Auch wenn ihr scheinbar nicht mehr dazugehört, nicht mehr am Leben teilzuhaben scheint. Teilt eure Bilder, eure Visionen, euren Traum!

An dieser Stelle geht ein riesiges Dankeschön an meine kleine feine Story.one-Lesegemeinde fürs Lesen und Kommentieren von Lauras Texten. Ihr habt weitergelesen, auch wenn die Inhalte manchmal vielleicht schwierig, ernst, traurig waren, die Bilder unverständlich. Und damit habt ihr mir auch Mut gemacht! Ich bitte um Nachsicht, wenn ich gerade wenig Zeit und Kraft zum Lesen eurer Texte hatte.

Das Buch ist gesprungen! Laura sagt danke.

Auch im Namen von Brigitte. (Wer es nicht sowieso schon weiß). Wir gehören zusammen, uns eint die Liebe zur Natur und zur Erde.