Sie wurde 8 Mrd. Jahre nach dem Urknall geboren und ist jünger als das Universum.
Unsere Sonne.
Sie besteht hauptsächlich aus den Elementen, die im Universum am häufigsten vorkommen, Wasserstoff und Helium und ein wenig „Restmüll” ihrer Vorgänger z.B. Eisen. 1 ½ Mio. Kilometer misst sie im Durchmesser, ist 110-mal größer als die Erde, hat das 330.000-fache deren Masse, dreht sich in 25 Tagen einmal um sich selbst und setzt in einer Sekunde mehr Energie frei als alle Kernkraftwerke der Erde in 750.000 Jahren. Sie ist im besten Alter und hat bis heute ca. 14.000 Erdmassen Wasserstoff in Helium umgewandelt.
Zu Beginn ihres Lebens war da nur eine Wolke aus gleichmäßig verteiltem Gas und Staub, die unter ihrer eigenen Schwerkraft zusammenbrach und im Zentrum sich verdichtete – möglicherweise durch Schockwellen einer Supernova-Explosion beschleunigt.
In dieser Form zog dieser Nebel ständig Material aus seiner Umgebung an und verdichtete sich, wodurch seine Temperatur auf mehrere Mio. Grad stieg, sodass sich der Wasserstoff in Helium umwandeln konnte (Kernfusion). Diese enorme Energie musste nun abgegeben werden: Der Nebel begann zu leuchten. Nach ca. 10 Mio. Jahren wurde aus dem Nebel ein Sternenbaby – dann ein Protostern. Spektakuläre Bilder vom Sternbild Orion – einer „Sternenfabrik“ – zeigen solch gewaltige Wolken, aus denen vereinzelt sehr junge Sterne hervorblinzeln. Materieklumpen, die unser Protostern nicht mehr aufnahm, wurden Gesteinsplaneten (bis Mars) – sein fortgeschleudertes Gas bildete die Gasplaneten (ab Saturn).
Die Sonne war früher kühler. Im Verlaufe ihres Lebens steigerte sie ihre Leuchtkraft und in etwa 100 Mio. Jahren wird ihre Hitze das Leben auf der Erde unmöglich machen. Das war’s dann für uns Erdenbewohner, sofern wir nicht ausgestorben oder umgesiedelt sind. In etwa 4 Mrd. Jahren ist ihr Wasserstoff in Helium umgewandelt – dann wird sie ihre äußeren Schichten abstoßen, sich bis an die Erdumlaufbahn ausdehnen und dabei Merkur und Venus „verschlucken”. In diesem Stadium eines „Roten Riesen” lebt sie gut 600 Mio. Jahre. Auf ihm dürfte Kaffeetrinken etwas beschwerlich sein, wiegt schon der Kaffeelöffel ca. 25 Tonnen.
Irgendwann stürzen die äußeren Gas-Schichten zurück auf den Kern, blähen sich erneut auf und stürzen wieder zusammen – ein in immer kürzeren Zeitabständen sich wiederholender Vorgang. Jedes Mal werden Teile der äußeren Schichten abgestoßen. Sind diese Schichten endgültig verschwunden, bleibt ein planetarischer Nebel, der sich ausdehnt und Baumaterial für die nächste Sternengeneration liefert.
Die Sonne selbst schrumpft zu einem “Weißen Zwerg” von Erdgröße. Aufgrund der Restwärme wird sie schwach glimmen und schließlich nach Milliarden Jahren als Schlackeklumpen enden – zurück bleibt ein ”Schwarzer Zwerg”, auf dem unser Kaffelöffel fast eine Mrd. Tonnen wiegt.
Planeten und Monde bleiben der Sonne treu, umkreisen sie weiterhin, kühlen aber ab zu Eiswelten.
© Heinz-Dieter Brandt 2021-08-06