von Oberbayerin
Mein Lebensweg besteht aus vielen ausgetretenen Trampelpfaden. Wege, die ich immer wieder gehe, die ich in- und auswendig kenne. Sie sind sicher, breit, ich kenne alle Biegungen, alle Stolpersteine sind markiert oder weggeräumt.
Meine Lebens – Straßen haben sogar Namen:
Der „Gewohnheits-Weg“ Den gehe ich, ohne viel nachzudenken. Automatisch. Bei den alltäglichen Dingen. Ihn will ich gar nicht verlassen, nur ein bisschen aufforsten.
Die „Das-mache-ich-immer-so-Allee“ Die ist sehr bequem zu gehen. Aber sie gehört unbedingt saniert. Weil sie langweilig ist und ausgetreten. Sie lässt keine Überlegungen zu, auch nur einen Schritt neben der Spur zu laufen, geschweige denn, die Allee ganz zu verlassen und eine andere Richtung einzuschlagen.
Die „Sicherheits-Gasse“ Diese gehe ich gerne, wenn ich mich nicht traue, eine andere Straße zu nehmen. Weil das könnte ja gefährlich sein. Diese Gasse schützt mich, oder ich verstecke mich hinter ihren Sicherheitsabsperrungen.
Dann gibt es noch den „Traum-Pfad“ Der muss bleiben! Hat er mir doch im Schlaf schon oft Antworten, Ratschläge, Lösungen oder Wünsche aufgezeigt, auf die ich im Wachzustand nie und nimmer gekommen wäre.
Die „Ich-trau-mich-Route“ Habe ich in letzter Zeit öfters eingeschlagen. Sie ist noch etwas unübersichtlich, zeigt sich spröde. Aber sie hat mich neugierig gemacht. Ich schlage diese Route sehr bewusst ein und gehe jedes Mal etwas weiter.
Die „Mut-zur-Veränderung-Strecke“ Die ist eine Herausforderung, auf die ich immer mehr Lust habe. Oft noch in Begleitung, denn hier ist ziemlich viel los und sie verwirrt mich noch sehr.
Dann gibt es ja noch die „verbotenen-Winkel“ mit all ihren Verlockungen. Diese sind nur über die„Ich-trau-mich-Route“ zu erreichen.
Der wichtigste Weg für mich ist der „Pfad-zur-Selbstliebe“ Diesen Pfad habe ich lange verleugnet, er existierte nicht. Sollte er doch vorhanden sein, dann nicht für mich! Jetzt bin ich wenigstens bereit, diesen Weg zu suchen und wenn ich ihn gefunden habe, auch einzuschlagen. Ich werde diesen Pfad zur Selbstliebe gründlich erforschen, ich werde MICH finden.
© Oberbayerin 2022-01-03