von Silvia_Fischer
„Es sind noch zwei Frauen da, eine davon aus England. Komm einfach in einer halben Stunde vorbei.“
Ich ruhte mich ein wenig in meinem Wohnmobil aus, bevor ich zu ihm ging.
„Ich habe ein bisschen Brot mitgebracht, ein paar Joghurts als Nachtisch und Saft zum Trinken,“ informierte ich die Anwesenden bei meiner Ankunft.
„Oh, klasse! Das ist Susan und das ist Gabrielle,“ stellte er mich den beiden Damen vor.
„Und du, wohnst du hier?“, fragte Gabrielle.
„Ja, ich bin seit einem Jahr in der Region,“ gab ich zurück.
„Ich kam letzten Juli. Ich habe bei einem Engländer gewooft. Woof heißt willing workers on organic farms. Es war klasse. Es gab nur wenig zu tun. Er wollte eigentlich nur jemanden bei sich haben. Dann hat er eine junge Frau kennengelernt und jetzt ist er ganz glücklich und hat mit ihr ein Kind, “ berichtete Susan.
„Hast du Kinder?“, fragte Gabrielle.
„Nein,“ antwortete ich.
„Wer Kinder hat, ist fast ausschließlich mit ihnen beschäftigt. Kinder erfordern enorm viel Aufmerksamkeit“, stellte Gabrielle fest.
„Und was machst du so?“, fragte mich Marcel.
„Ich containere vor allem. Ich ernähre mich von dem, was ich finde. Ich habe, bevor ich in die Region kam, nahezu ohne Geld gelebt. Jetzt lebe ich allerdings wieder mit ein wenig Geld. Ich beteilige mich an den laufenden Kosten bei den Leuten, die mich beherbergen und helfe ihnen im Haushalt. Da sie alle arm sind, möchte ich nicht auf deren Kosten leben. Und in der Tat, um ein Zuhause zu haben, braucht man Geld. Das ist der Punkt.“
„Susan hat auch in Spanien ohne Geld gelebt,“ berichtete Marcel.
„Nein, ich hatte ein wenig Geld, aber diejenige, die mit mir reiste, hatte keins. Man hat es ihr gestohlen. Aber wir wurden die ganze Zeit eingeladen. Es war super,“ erzählte Susan.
„Du hast so lange Haare“, schwärmte Gabrielle.
„Ja, selbst wenn ich sie schneide, wachsen sie schnell.“
© Silvia_Fischer 2025-02-21