von Echo_ und_Zeilen
Ich weiĂź nicht wieso, aber irgendwas macht alles still,
lässt Wände stehen, hält mich in Schwäche.
Instabilität bestärkt meine Fragilität,
macht weitläufige Landschaften kleinkariert und verschwommen.
Durch und durch glänzt du,
du kannst durch mich hindurchsehen.
In alten Mustern siebst du Sand
aus einem tiefblauen Gewässer.
Angst vor deinen Ängsten,
ja, Angst vor den Wänden.
Geteilt wärst du sicher, geteilt wärst du stabiler.
Hänge leere Rahmen an halbdurchsichtige Wände,
mit halbvergoldeten Nägeln und empfindsamen Fingerspitzen.
Taste im Dunkeln Ziegelmauern mit Löchern,
zwischen ihnen wachsen Gräser, bunte Blumen,
grüner Moos, weit über den Dächern.
Weit weg, unzerbrechlich,
weit, weit weg und ja, trotzdem unersetzlich.
Und auf halbdurchsichtigen Wänden hängen alte, bunte Muster.
In deinen Lieblingsfarben glänzen weit entfernte Blitze,
von Gewittern, die du herbeirufst,
in deinen eingebrannten, traurigen Mustern.
Und ich versuch, sie zu durchdringen.
Hilf mir, mich zu finden.
Weit, weit unten im Tal sehe ich dich
mit weit entfernten Gedanken.
Schaukeln ohne zu blinzeln,
damit du nichts verpasst vom Ganzen,
doch dann blendet dich ein Strahl der Wintersonne,
und sieh an – ich bin verschwunden.
In ganz anders pulsierenden Welten,
mit ganz anders instabilen Wänden.
Ich fang mich ein, ich laufe,
ich fang mich ein, ich laufe,
ich breche aus, und dein Spiegelbild ziert
weit entfernte Wände.
Ich seh dich an und vermiss dich,
seh dich an und vermiss mich.
Bin größer, anders, entfernter,
geistig transparent und entwirrt, aber bunter.
Vielfältig, künstlerisch, tiefgründig, nicht lenkbar.
Belanglos, einfältig, zerbrichst du dich
in Silben.
Schachtelst sie ein wie Medikamente,
trennst sie wie deinen MĂĽll,
überwältigst sie mit Traurigkeit,
ĂĽbermalst sie mit seidenmatten Pastell.
Lackierst sie, machst es neu,
Ich fĂĽhl mich eingeengt durch deine Magie.
Trotzdem versinnbildlichst du liebevolle Melancholie,
weil du immer traurig bist und ich immer weine im Schlaf.
Ich fĂĽhl mich spiegelverkehrt, wenn du mich siehst, ich fĂĽhl mich zerbrechlich, aber einzigartig speziell.
© Echo_ und_Zeilen 2025-03-19