von Lena Weingraber
Sehr, sehr dunkel ist dieses Werk. Ich schwor mir, nach diesem Buch nur noch über Gutes und Schönes zu schreiben, da es mich zwang, negative Gefühle, die ich sonst nur blitzartig oder gar nicht empfinde, intensiv in mir hervorzurufen. Dennoch fand ich, dass es dieses einzigartige Genre geben sollte.
Was ist dieses Buch?
Es ist ein Buch, das auf Katharsis abzielt: Durch eine überspitzte Darstellung unerträglicher Emotionen soll eine innere Läuterung von diesen Affekten erwirkt werden – ein Konzept, das in seinen Grundzügen auf Aristoteles zurückgeht. Es gliedert sich in dreizehn Kapitel, die jeweils einer Emotion durch einen inneren Monolog kräftigen Ausdruck verleihen. Je nach Art der Emotion wurde mal auf die Gedanken, mal auf die Gefühle des lyrischen Ichs mehr Fokus gelegt. Die Kapitel hängen untereinander nicht zusammen und können in beliebiger Reihenfolge gelesen werden.
Da sie verfasst wurden, um den Schrecken abzubauen und nicht zu verstärken, laufen die meisten dieser Geschichten in einem friedlichen oder tröstlichen Ton aus. Einigen Leser*innen mag das redundant erscheinen, zumal das von mir beschriebene Ende für sie unzufriedenstellend wirken könnte. Mir war bloß wichtig, die einzelnen Kapitel auf einer hoffnungsvollen Note zu schließen.
Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich Schriftstellerin und keine Psychologin bin und dass dieses Werk im Rahmen des Wettbewerbs „Young Storyteller Award 2024“ entstand. Während mir also viel daran lag, die Idee der Katharsis umzusetzen, lag mir ebenso viel am literarischen Wert dieses Buches.
Betonen möchte ich ebenso, dass die Ichs in den Kurzgeschichten lyrisch und ihre Persönlichkeiten sowie Hintergründe daher erfunden sind. Mit meiner Lebenswelt haben sie nichts zu tun und jegliche Ähnlichkeiten mit der Wirklichkeit sind reiner Zufall. Das Buch wurde so geschrieben, dass es einerseits auf viele Situationen übertragbar ist und andererseits möglichst unseren heutigen Zeitgeist widerspiegelt.
Da jeder Mensch die Welt aus einer anderen Perspektive heraus wahrnimmt, kann es sein, dass dieses Buch in manchen Leser*innen nur wenig Nachklang findet. In keiner Weise erhebt es den Anspruch, alle menschlichen Affekte abzudecken – es handelt sich, wie der Titel bereits verkündigt, um eine Collage.
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass dieses Buch zumindest für einige Menschen eine Stütze in schwierigen Zeiten sein kann.
Lena Weingraber
August 2024
© Lena Weingraber 2024-09-06