von Sabine Rieker
Rackenbach, 24. Dezember 2023, 19:26 Uhr
Patricia Hauser fragte nach der Datenübertragung meines vorherigen Buches, warum ich denn keine*n VIP gebeten hätte, mir ein Vorwort zu schreiben. Erstens war ich gar nicht auf die Idee eines Vorwortes gekommen. Zweitens dachte ich: ICH bin die Very Important Person! Drittens brachte mich Patricias Nachricht kurz darauf dazu, selbst ein Vorwort für dieses Buch schreiben zu wollen. Et voilà. Mit ihr an der Pole Position, um ihre Power zu betonen. Welche Frage oder Thema ich auch immer habe: Patricia weiß Rat oder kennt jemanden aus ihrem riesigen Netzwerk, der/die mir weiterhelfen kann.
Es ist Heiligabend. Weihnachten. Ich wollte mein Buch heute unbedingt zu Ende schreiben; nun habe ich mir gewisse Umstände so manifestiert, dass es mir möglich scheint, die fertige Buchdatei tatsächlich bis spätestens Mitternacht abzuschicken. Verrückt. Das zweite Buch in 24 Tagen vollendet. „Freeeeeeeaaaaak“, trällert eine Stimme in mir. Eine andere meint: „Komm‘, lass‘ gut sein. Du hast jetzt jeden Morgen im Advent geschrieben. 24, sogar 25 dreiseitige Stories geschafft. Mit der Bearbeitung kannst Du Dir doch nun wirklich noch ein wenig Zeit lassen. Schau‘ doch lieber einen Film. Wie wär’s mit ,Tatsächlich Liebe‘ zum x-ten Mal? Oder einer anderen WeihnachtsSchnulze, die Du vielleicht noch nicht gesehen hast?“
Nö. Ich ziehe das jetzt durch. Was steht noch an? Dieses Vorwort, das mir gleichzeitig wie ein Nachwort vorkommt, was daran liegen mag, dass ich es als allerletztes schreibe, beenden. Die Hälfte ist da — hurra! Mit der Buchgestaltung beginnen. Alle einzelnen Stories in die Sammeldatei ziehen. Ein Cover kreieren. Ob mir die Idee mit einem InstaFilter gelingt? Bestimmt. Einen Klappentext für die Rückseite formulieren. Das geht am besten, wenn ich alles noch einmal am Stück durchgelesen habe. Davor graut mir ein wenig; in dem ein oder anderen WörterGeröllhaufen sollte ich doch noch ein wenig Ordnung erwirken, oder? Kürzlich entdeckte ich ja, dass im chAOs das A & O stecken. Dass ein solches vielleicht einfach mein perfekter Nährboden für das Gedeihen all meiner Ideen ist. Ich meine, dieses Buch hier war nicht so wirklich geplant. Es ist aus dem SchreibProzess heraus entstanden. Die Idee zum Titel und zur KapitelGestaltung kamen mir während des Schreibens am ersten AdventsBuch. Dass ich dann (m)eine Art Wörterbuch verfasse, ergab sich einfach so. Ich hatte mehrmals den Impuls, tatsächlich in einem „richtigen“ Wörterbuch die jeweiligen Buchstaben nachzuschlagen, ließ es aber bleiben. Besitze ich überhaupt noch ein Wörterbuch? Eher nicht. Eieiei … Der Monk in mir würde die Worte auch gerne noch alphabethisch sortieren, doch dann verschwände der Zauber von besonderen BuchstabenVerbindungen, die der Moment des Schreibens aneinanderreihte.
Kurz: Im Grunde wollte ich so ein Sammelsurium immer schon haben. Ein grober bis detaillierter Überblick über mich, meine Interessen, meine Ideen. Jedes einzelne Wort dient mir als Anker, als Erinnerung. Von jedem einzelnen Wort kann ich zig Geschichten ableiten. Nun weiß ich, von wem und was ich in meinen nächsten Büchern schreiben werde:-)
© Sabine Rieker 2023-12-24