Wahre Begebenheit – Story of my Life

J-J Mai

von J-J Mai

Story
Deutschland 2001 – 2024

Wir gingen ein paar Meter. Auf einmal nahm Ralle meine Hand und sagte: „Es tut mir leid, dass ich vorhin dein Essen nicht bezahlt habe. Ich fahre mit dir dann zu deiner Oma und wir holen dein Bett ab.“ Meine Augen leuchteten. Dann wollte Ralle mich küssen, ich drehte mich weg und sagte: „Das ist jetzt nicht der richtige Augenblick, Ralle. Es wäre schön, wenn wir uns erstmal etwas besser kennenlernen würden.“ Ralle verabschiedete sich und ich ging wieder in die Kneipe. Ich erzählte Rita, dass Ralle mir die Zunge in den Hals stecken wollte. Sie fand das überhaupt nicht witzig. Ich sagte: „Ach darauf geschissen, Hauptsache er holt mit mir das Bett. Ralle ist nicht mein Typ und da wird nie was draus werden.“ Rita sagte mit einem Augenzwinkern: „Ich weiß ja, wen du wirklich haben willst.“ Ich musste grinsen. Ein paar Tage später war dann endlich der Tag, an dem ich mit Ralle zu Oma fuhr und mein Bett holte. Ich habe Ralle natürlich vorher bei Oma angemeldet und ihr beschrieben, wie er aussieht. Ich aber nichts von ihm will und er nur ein guter Freund ist. Und bitte Oma: „Sag Mama nicht, dass ich komme.“ Oma hielt Wort als ich mit Ralle bei ihr vor der Tür stand. Wir bauten das Bett ab und beförderten alles in seinen Transporter. Dann fuhren wir wieder nach Hause. Dort luden wir alle Teile aus und stellten sie erstmal in mein zukünftiges Schlafzimmer. Morgen wollte ich in der Wohnung streichen, dazu hatte ich mir die Malersachen von meinem Ex aus dem Keller gemopst, so brauchte ich wenigstens keine Pinsel etc. extra zu kaufen. Ich malerte zwei Tage ununterbrochen in der Wohnung.  Dann rief ich bei Richi an und fragte, ob er nicht Lust hat mit mir und Rita die Küche aufzubauen. Natürlich hatte Richi Zeit. Wir drei hatten eine Menge Spaß beim Schränke aufbauen. Wir bestellten Döner und Richi und ich fuhren mit meinem Auto los und holten die Döner und fuhren anschließend noch zur Tanke um Kippen und Trinken zu kaufen. Ich muss zugeben, die letzten Tage hatte ich überhaupt keine Zeit, um an Florian zu denken und als wir die Tanke betraten stand Florian an der Kasse. Ich dachte nur: „Scheiße!“ Ich in Maler-Jeans, alten Pulli, alten Schuhen und dann noch mit Richi. Florian musterte mich von oben bis unten und Richi begrüßte er mit einem Handschlag. Ich zog es vor noch irgendwas zu suchen und tat so, als ob ich mich für die Red Bull Dosen interessierte. Ich belauschte, was die Beiden redeten. „Alter, sagte Florian, wo hast du denn die Braut aufgerissen?“ Richi sagte: „Das ist Jennifer, sie ist meine Freundin und wir renovieren gerade ihre Wohnung.“ Florian fiel die Kinnlade runter. „Richi dachte ich, warum tust du das?“ Wir bezahlten und gingen zum Auto. „Ach verdammt, sagte ich. Jetzt habe ich meine Kippen vergessen, ich geh’ noch schnell welche kaufen.“ Ich gab Richi den Schlüssel, er wartet brav im Auto. Das war auch mein Plan, denn ich musste etwas richtig stellen. Ich ging also wieder rein. „Na? Fragte Florian, was vergessen?“ „Ja, sagte ich, ich brauche noch Kippen.“ Florian wünschte mir dann noch viel Spaß beim Renovieren. Ich sagte: „Übrigens, Richi ist nicht mein Freund. Wir sind nur gute Freunde. Richi wünscht sich insgeheim, dass ich seine Freundin wäre aber daraus wird nie was werden.“ Florian seine Miene hellte sich sofort auf.


© J-J Mai 2024-07-16

Genres
Romane & Erzählungen
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Emotional