Wahrscheinlichkeitsrechnung?

Sabine Almhofer

von Sabine Almhofer

Story

Der Satz des Pythagoras setzte den Startschuss für meine beginnende Nicht-Begeisterung für Mathematik. Als sich daraus die Wahrscheinlichkeitsrechnung entwickelte, in der die Aufgabenstellung immer öfter mit „beweise …“ begann und wir komplexe Formeln umwandeln sollten, um den Wahrheitsgehalt dieser zu überprüfen, lehnte mein Geist den Lernstoff durch Abwesenheit während dieser Schulstunden ab.

“Ich kann nicht verstehen, warum ich etwas lernen soll, das ich niemals im Leben brauchen werde“, raunzte ich den Lehrer an. Es folgte ein aussichtslos wirkender Kampf um den positiven Abschluss. Drei Tage vor der mündlichen Prüfung setzte schließlich der verspäteter Ehrgeiz ein. Drei Tage, an denen ich mir den Jahresstoff bis in die frühen Morgenstunden näherbrachte. Als ich die Prüfung schließlich mit “Sehr Gut” absolvierte, war ich selbst am meisten überrascht.

Kaum zu glauben, begegnet mir der griechische Philosoph vor einigen Jahren tatsächlich nochmal. Das pythagoreische System, auf dem die Numerologie aufgebaut ist, lässt mich wissen, dass ich eine 4 bin und meine Erfüllung als Lehrerin finde – welch Paradoxon, das mich schmunzeln lässt.

Spielchen mit Zahlen mag ich trotz mathematischer Abneigung.

Gratulation, Sie haben 10.000.000 Schritte erreicht verkündet mein Handy ungefragt. Seit 07.10.2018 sind es 10.110.712 Schritte = 659,9 Hühnchenkeulen (danke Health-App für dieses klare Bild, das ich deutlich vor Augen habe) an 974 Tagen. Laut meiner Berechnung sind das durchschnittlich 10.380 Schritte = 7,33 km pro Tag. Das bedeutet, Bob und ich gehen pro Jahr ca. 3.788.700 Schritte = 2.675 km pro Jahr = Linz-Göteborg und retour. Der Kilometerstand meines Autos zeigt 3.000 gefahrene km im letzten Jahr an = 47 % meiner Fortbewegung außerhalb von Gebäuden erfolgt durch Gehen.

Kommen wir nun zur Wahrscheinlichkeitsrechnung und vergleichen damals und heute.

Wie wahrscheinlich war es mit 20 Jahren im Vergleich zu jetzt den geeigneten Partner fürs Leben zu finden? Wir gehen von 100 % aus.

Lassen wir in die Berechnung Herkunft, Erfahrungen, Aussehen, potentielle Auswahl einfließen, errechnet sich mein Alter mit 20 Jahren folgendes:

Herkunft und Erfahrungen: – 20 %

Aussehen: +/- 0 % (jung und knackig)

Auswahl: – 20 % (man muss noch nicht versuchen einen Blick auf die Hände zu erhaschen)

100 – 20 – 20 = 60 %

Und wie sieht die Berechnung heute aus?

Übernommene Glaubenssätze aus der Herkunftsfamilie losgelassen = +/- 0 %

Erfahrung: -40 %

Hundemama: -40 %

Angst vor zu viel Nähe: -20 %

Attraktivität: – 10 %

Vegetarierin: -20 %

Kein Fernseher: -10 %

Freiheitsliebend: – 20 %

Auswahl an beziehungsfähigen Männern -80 %

100 – 40 – 20 – 10 – 20 – 10 – 20 – 80 = – 100 %

@Andreas Trimmel, ich bin bereit, deine Wahrheit uneingeschränkt zu glauben: 1+1=1.

Es bleibt mir zu versprechen, mich nie wieder an der Wahrscheinlichkeitsrechnung zu versuchen ;-)

© Sabine Almhofer 2021-06-07