Walk like an Egyptian

Sylvia Eugenie Huber

von Sylvia Eugenie Huber

Story

Ägyptens Kultur hatte mich schon immer fasziniert und daher stand es weit oben auf meiner Löffelliste. Der liebe Zu-Fall arrangierte eine Facebookgruppe, die meine Aufmerksamkeit erlangte und daraufhin ein Buch, an dessen Ende von Seminaren und spirituellen Reisen geschrieben stand. So besuchte ich vorerst ein Wochenendseminar, das mir die nötige Klarheit verschaffte, ob ich bei jenem Paar an einer Reise teilnehmen sollte.

Im Oktober 2018 flog ich nach Hurghada und es ging zuerst nach Abydos zum Totentempel Sethos I, der meistens nicht von klassischen Veranstaltern besucht wird. Auf einem Architrav konnte ich begeistert die sogenannten Abydos-Hieroglyphen begutachten, deren Hubschrauber, Kampfpanzer und U-Boot als Zeichen der Prä-Astronautik gedeutet werden. Der ebenfalls am Areal befindliche und zu Ehren des Gottes Osiris errichtete Tempelkomplex Osireion besteht aus mehreren 100 Tonnen schweren Megalithen, wo in einem sogar die Blume des Lebens eingraviert ist. Leider war die Anlage am Tag des Besuches nicht zugänglich.

In Luxor nächtigten wir in einem beeindruckenden Hotel mit marokkanischem Bau-Stil und fuhren am nächsten Tag mit der Fähre zum imposanten Luxor-Tempel, in dem ich ein weiteres fesselndes Relief zu sehen bekam. Es zeigte einen Penis mit Spermien, die laut meinen Recherchen erst im Jahr 1677 mikroskopisch festgestellt werden konnten.

Die außerhalb des Tempels teilweise freigelegte Sphingen-Allee stellt die Verbindung zum zweiten ansässigen Karnak-Tempel her. Die komplette Anlage damals musste von unglaublicher Größe und Schönheit sein.

Im Tal der Könige in Theben blieb mir im Grab Ramses III erneut der Mund offenstehen, als ich urzeitlichen Reptilien mit drei Köpfen gegenüberstand. Woher wussten die Ägypter all das, fragte ich mich immer wieder.

Im Tempel von Dendera, einem Hathor, der Göttin der Liebe, des Friedens und auch der Kunst gewidmeten Tempel war mein Kopf stundenlang auf die prunkvolle astronomische Decke gerichtet, sodass ich im Nachhinein eine Massage benötigte, um mein Haupt wieder bewegen zu können. In einer der Krypten, in die man hinuntersteigen durfte, verschwand ich für gut 30 Minuten, da mich die Reliefs von der Glühbirne von Dendera und dem Affenmenschen mit Krötengesicht völlig in den Bann zogen.

Als kompletter Kontrast zu den atemberaubenden Tempelanlagen fuhren wir auch nach El Gouna, einer Lagunenstadt am Roten Meer, die manche auch als Venedig Ägyptens bezeichnen. Ein zusätzliches Highlight war auch der Besuch eines Marktes in Hurghada, wo mitunter lautstark mit Gemüse und Obst gefeilscht wird. Das „Death Cow Valley“ wie es das Pärchen nannte, befindet sich fern jeglichem Tourismus und zeigte Müllberge und tote Tiere, die irgendwann aufplatzen. Aber das war ebenfalls spannend zu erleben.

Die Reise nach Ägypten war absolut fantastisch und irgendwann fahre ich wieder in dieses Land mit seinen nicht erklärbaren Geheimnissen aus alten Zeiten.

© Sylvia Eugenie Huber 2021-01-31

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