von Jenny Richter
Weil ich sehr viel nachdenke,
und selten meine Gedanken auf Leistung umlenke.
Weil ein „Dienst nach Vorschrift“ in meinem Horizont nicht existiert,
sondern mich sowas immer nur pikiert.
Weil mein Hirn immer rattert,
meine Schnute immer schnattert 😉
Weil auch meine Kinder immer was erzählen,
und mich ihre Streitereien quälen.
Weil es mich hilflos macht,
wenn es so oft kracht.
Weil ich sehr viel wahrnehme,
und mich frage, wo ich denn da hinkäme,
wenn ich plötzlich anders wäre,
ohne diese Gedankenschwere,
wenn ich einfach nur noch mitschwimme,
und nicht mehr über mich selbst bestimme,
wenn ich keine Unstimmigkeiten mehr wahrnähme,
mich keine Disharmonie mehr lähme,
wenn ich keine Ausschau mehr nach Optimierungen halte,
weil ich nur noch nach Vorschriften und Glaubenssätzen walte?
Weil ich mir im Strudel des Alltags oft selbst verloren gehe,
und deshalb am Morgen selten noch gern aufstehe.
Weil ich nicht 8 Stunden am Tag funktionieren kann,
und dann leicht und fröhlich sein mit Kindern und Mann.
Weil ich das Funktionieren und Leisten sehr kritisch betrachte,
und mich das Leben nun mal so hervorbrachte.
Weil ich etwas bewirken will, beitragen möchte,
und suche, was als Kind jemand in mir löschte.
Das Feuer, das in mir brennt,
während mein Verstand gegen Mauern rennt.
Weil ich fast immer über den Tellerrand schaue,
und nicht auf „So macht man das eben“ baue.
Weil ich ein Idealist bin,
von der Krone bis zum Kinn,
während mein Herz mit dem Leben schwingt,
und meine Seele zum Singen bringt,
wenn ich im Fluss des Lebens bin,
und nicht mehr suche nach dem Sinn,
wenn alles sein darf, wie es ist,
mit allen Freuden und allem Mist.
© Jenny Richter 2024-09-11