Warum Wieso Weshalb Frauen ticken eben anders

Jay Egoone

von Jay Egoone

Story

Schwangerschaft und Kinderkriegen sollte ja auch Vorteile haben wie man hörte.Der Busen zeigt sich in seiner ganzen Weiblichkeit und wird schon in der Schwangerschaft prall und rund. Das stimmte wirklich. Ich merkte schon am Anfang der Schwangerschaft, dass sich irgendetwas tat. Leider fällt der größere Busen einem am Anfang gar nicht so auf weil er proportional mit dem Bauch wächst. Spätestens wenn die Bhs zu eng werden und drücken beschäftigt man sich mehr mit seinen Milchtüten in Spee. Ich stand in der Umkleide und wollte meinen Augen nicht trauen. Das mein Bauch unverkennbar groß und rund geworden ist, war klar, aber das ich von Körbchengröße 75c zu 85d mutierte, hätte ich dann so nicht gedacht. Meine Büstenhalter zu Hause schnitten nur noch ins Fleisch, jetzt wusste ich auch warum. Für mich sah dieser labbrige Tütenhalter doch etwas suspekt aus. Sonst waren meine Bhs mit wattierten Cups unterlegt. Hierdurch sollten meine Durchschnittsmöpse etwas gepimpt werden. Nun war ein weiches, dünnes elastisches Ding das neue zu Hause meiner zwei Freunde. Zum Ende der Schwangerschaft sehnte ich mich nach so trivialen Dingen wie die gute alte Bauchlage im Bett zurück. Nur leider war auch nach der Geburt nicht daran zu denken. Diese vollen Milchtanks waren einfach im Weg. Sie drückten und schmerzten, sobald man sich auf den Bauch legte. Aber der liebe Gott hatte sich sicherlich bei der ganzen Geschichte etwas gedacht. Diese Männerlockmittel wurden nicht umsonst so üppig nach dem beschwerlichen Weg der Schwangerschaft und Geburt gemacht. Zwar war der Wurm jetzt da, nur sah der Bauch kurz nach der Geburt noch immer so aus, als hatte die Stationshebamme noch etwas drinnen vergessen. Er erinnerte mich an den siebten Monat. Kein schönes Gefühl, wenn man kurz nach der Geburt angesprochen wird mit „wann ist es denn so weit?“ Paradoxerweise kommt man sich nach der Geburt wieder wirklich erschlankt vor. Schließlich hat man ein Baby, Mutterkuchen und übelst viel Wasser weniger auf den Hüften zu tragen. Aber zurück zu den Brüsten. Die waren auf Ihrem Prunk- Höhepunkt angelangt. Prall und Drall sahen sie aus wie frisch operierte Silikoninseln. Einfach nur ein Traum für jede Frau, die vorher nur mit viel Mühe und Hilfsmitteln eine Butzenritze ins Dekolleté zaubern konnte. „Die Milch muss sich erst regulieren.“, sagte meine Hebamme und stopfte mir diese Auffangschalen in den riesigen BH. Ich schaute ihr verdaddert dabei zu. Die Plastikschälchen sahen aus wie Ufos mit einer Ausschüttvorrichtung, wie bei einem Milchkännchen. „Darin sammelst du jetzt tagsüber deine Milch und abends frierst du sie ein. Du könntest echt noch ein weiteres Baby mit der Menge deiner Milch ernähren.“ Ich weiß nicht, ob Frau das hören will oder als Kompliment annehmen möchte, das sie die perfekte Milchmaschine ist. Vielleicht fallen als Mutter die Komplimente einfach anders aus und ich musste mich erst daran gewöhnen. Es dauerte nicht lange und ich merkte, dass die Ufos sich füllten. An einem Tag kam mit dieser Methode gut 100 ml extra Milch zusammen. Ich kam mir vor wie diese Müllermilchverpackungen, die im Werbeslogan 10% mehr Inhalt in der SonderMuuuuh Edition anpriesen. Das war praktisch meine persönliche Werbebotschaft meines Körpers an mein Würmchen. Wie die Fleischereifachverkäuferin die fragt: darf es ein bisschen mehr sein?

© Jay Egoone 2023-12-27

Genres
Romane & Erzählungen, Humor& Satire
Stimmung
Emotional, Informativ, Inspirierend, Unbeschwert