von Daniela Reinelt
Du legst ein Samenkorn aus und hegst und pflegst es. Jeden Tag bekommt es reichlich Wasser und Deine Liebe geschenkt. Es dankt Dir dafür sehr und fängt an, an verschiedenen Stellen auszutreiben. Es wächst und gedeiht bis eine wunderbare Pflanze entstanden ist.
Und nicht anders ist es mit unserem Leben. Nehmen wir unser Leben immer selbst in die Hand? Sind wir die eigenen Regisseure? Oder lassen wir uns einfach treiben – naja mal sehen, was passiert – so nach diesem Motto. Diese und andere Fragen stelle ich mir sehr oft. Gehen wir achtsam mit uns und dem Leben um, dann steht es auf unserer Seite und hilft uns bei unserem Entwicklungsprozess.
Ich habe gelernt, jeden Tag ein Stückchen die Vergangenheit loszulassen, denn ich möchte ein erfülltes und glückliches Leben führen. Dass das eine Herausforderung ist, wissen wir, glaube ich alle. Es lohnt sich, die Rolle, nämlich die Hauptrolle im eigenen Leben, zu übernehmen. Ich überliste mein Unterbewusstsein und denke immer an die Pflanzen, die ich hege und pflege. Meine Seele hat diese Fürsorge auch verdient.
Ich habe mir vor Jahren einen Fliederstrauch in meinen Garten gepflanzt. Er hat wundervolle violette Blüten. Diese Farbe steht für Spiritualität und Geist. Wenn ich diesen blühenden Strauch im Sommer anschaue, dann denke ich an Wachstum, Gedeihen, Freude, Wärme … Aber auch er braucht einmal Ruhe, um wieder neue Kräfte für seine Blüten zu sammeln. Diese Zeit des In-Sich-Kehrens hat er im Herbst und Winter. Ich bewundere ihn in jeder Jahreszeit und freue mich, dass er meine Liebe und Fürsorge mit seinen Blüten dankt. Ich nehme mir ein Beispiel an ihm. Jede Jahreszeit gibt mir sehr viel Kraft und Freude. Heute habe ich meine Nordic-Walking-Stöcke wieder herausgeholt und es macht mir richtig Freude, durch die Landschaft zu walken.
Viele Menschen haben noch ihre Sommerblumen in den Balkonkästen und einige haben sie auch schon winterschön hergerichtet. Erika und Christrosen machen sich sehr schön vor den Fenstern oder auf ihren Balkons. Ich fühle mich sehr wohl, wenn ich die Blumenkästen wieder frisch machen oder richtig mit den Händen in der Erde rumwühlen kann. Das macht mich stark und richtig geerdet. Ich fühle mich pudelwohl in meiner Mitte. Und schön ist es auch zu beobachten, dass das Wohlsein, das Wohlbefinden auch andere Menschen spüren.
Nachdem ich auch meinen Blumenkasten vor dem Küchenfenster erneuert habe und danach einkaufen war, grüßten mich zwei Menschen, denen ich vorher noch nie im Leben begegnet war. Meine Aura war rein und der Zugang zu mir geöffnet. Das fand ich richtig spannend.
Auf meinem Nachhauseweg (ohne Auto, sondern zu FuĂź) war ich richtig beschwingt, voller guter Laune und Kraft. Mir kamen kraftvolle Bilder in den Sinn – vom letzten Urlaub, von meinen Kindern als sie noch klein waren, mit denen ich in der Weihnachtszeit immer Plätzchen fĂĽr die Schule gebacken habe.
Schöne Momente aus der Vergangenheit können Anker für schwierige Situationen sein.
© Daniela Reinelt 2019-11-14