von Ulrike Sammer
Mit Chakren (Sanskrit âRadâ, âDiskusâ, âKreisâ), werden im tantrischen Hinduismus, im tantrisch-buddhistischen Vajrayana, im Yoga sowie in einigen esoterischen Lehren die subtilen Energiezentren zwischen dem physischen Körper und dem feinstofflichen Körper des Menschen bezeichnet. Diese sind durch EnergiekanĂ€le verbunden. Sieben der Chakren werden an gewissen Punkten entlang der WirbelsĂ€ule bzw. in der senkrechten Mittelachse des Körpers vorgestellt. Sie sollen durch den mittleren Energiekanal verbunden sein. Diesen sieben Hauptchakren ordnet man eine Anzahl von BlĂŒtenblĂ€ttern einer âLotusblumeâ sowie bestimmte Farben zu, die aber in den Lehren variieren. Mit jedem Zentrum ist eine Gottheit verbunden, auch diese sind unterschiedlich angegeben. Die Lotusblume wird in Indien als Symbol fĂŒr Reinheit, Treue, Schöpferkraft und Erleuchtung verwendet. Als Hauptchakren gelten (von oben nach unten):
Sahasrara, das Kronen- oder Scheitelchakra, violett
Aina, Stirnchakra, Indigo
Vishuddha Hals- oder Kehlchakra, blau
Anahata Herzchakra, grĂŒn
Manipura Nabel- oder Solarplexuschakra, gelb
Svadhisthana das Sakral- oder Sexualchakra, orangeÂ
Muladhara, oder Wurzelchakra , rot.
Zu jedem der unteren fĂŒnf Zentren gehört ein unterstĂŒtzendes Element wie Erde, Wasser, Feuer, Wind und Ăther. Der Zustand der Chakren soll auf die zugehörigen Organe ebenso wie auf Emotionen, Psyche und Charakter wirken. Störungen und Blockaden können sich daher sowohl auf der physischen als auch auf psychischer Ebene zeigen. Verschiedene Yogasysteme bieten Möglichkeiten, Chakren zu harmonisieren und Blockaden aufzulösen. Das postulierte Ziel des Yoga ist die Heilung von Körper, Seele und Geist, um so zu einer Ganzheit zurĂŒckzufinden und in der spirituellen Entwicklung voranzuschreiten. Sind alle sieben Hauptchakren einschlieĂlich des Kronenchakra vollstĂ€ndig geöffnet und kann die Lebensenergie ohne Blockaden und Störungen flieĂen, dann hat das Individuum nach hinduistischer sowie nach buddhistischer Lehre Erleuchtung erlangt. Die Chakrenlehre wurde durch die Veröffentlichungen des Briten Sir John Woodroffe dem Westen zugĂ€nglich gemacht. Heute nimmt die Chakrenlehre eine nicht unwichtige Stelle in bestimmten Yogarichtungen zur Erweckung der Kundalini-Energie ein, ebenso im Neotantra und in alternativen Heilmethoden wie Reiki. Von der Forschung wurde diese Lehre nur am Rande behandelt, zum Beispiel vom Psychologen Carl Gustav Jung.
Bei meinem Aufenthalt in Nepal suchte ich lange, bis ich dieses wunderschöne, handgemalte Rollbild (siehe oben) fand, das nun mein Schlafzimmer ziert.
© Ulrike Sammer 2025-03-02