Was man daraus lernt

Markus Schwaiger

von Markus Schwaiger

Story

Was dich nicht umbringt, macht dich nur stärker. Ich zweifle, ob das wirklich stimmt. Es müsste vielleicht eher heißen: Was dich nicht umbringt, macht dich hoffentlich klüger. Zumindest glaube ich, durch jede meiner Krankenhausgeschichten etwas gelernt zu haben. Lehren, die man aus der unmittelbaren Erfahrung zieht, vergisst man nicht mehr. Diese Lehren würde man natürlich gerne weitergeben, damit sie im Leben anderer eine positive Wirkung entfalten, damit andere nicht dieselben Fehler machen. Manche Leute meinen zwar man muss seine eigenen Fehler machen, um zu lernen, aber ich würde Euch gerne jene meiner Fehler ersparen, die mit einem Krankenhausbesuch endeten.

Wenn Ihr schon unbedingt glaubt, mit russischen Bären Basketball spielen zu müssen, zieht Euch vernünftige Basketballschuhe an, die über die Knöchel reichen, keine einfachen Laufschuhe. Wenn Ihr surfen geht, benutzt definitiv eine Nasenklammer und eventuell sogar Wachs für die Ohren. Ihr schaut sowieso nicht cool aus, wenn Ihr das zum ersten Mal macht, also vergesst den Style und vermeidet Surfers Sinusitis.

Wenn Ihr was im Auge habt, reibt Euch nicht die Hornhaut wund. Geht direkt ins Bad und spült das Auge mit Wasser aus. Wenn Ihr Euch auf Reisen verletzt oder krank werdet, zögert nicht Einheimische um Hilfe zu bitten, und wenn Ihr hier bei uns Urlaubern in Not begegnet, zögert ebenso wenig ihnen zu helfen. Wenn Ihr Euch die Blutgefäße in der Nase veröden lassen müsst, macht das nicht kurz vor einem Flug ins Ausland.

Wenn Ihr zum Bundesheer geht, … wo soll ich da anfangen mit den Ratschlägen? Weist Eure Vorgesetzten darauf hin, falls es Euch oder Euren Kameraden schlecht geht. Das Bundesheer ersetzt Euch Eure Gesundheit nach dem Dienst nicht. Wenn Ihr in ein Militärspital überwiesen werdet, flieht Ihr Narren, flieht bevor es Nacht wird.

Wenn Ihr durch ein tropisches Land reist, wechselt regelmäßig Eure nassen Socken. Und lauft nicht barfuß umher, wenn Ihr schon offene Stellen an den Füßen habt. Wenn Ihr ins Ausland fährt, schließt eine Reiseversicherung ab und scheut Euch nicht in Entwicklungsländern das bestmögliche Spital aufzusuchen.

Wenn Ihr in ein Fußballstadion oder auf ein Konzert oder in einen Club oder sonst irgendwohin geht, wo es laut ist, nehmt auf jeden Fall Ohrenstöpsel mit. Dann singt, grölt und brüllt es sich auch gleich viel leichter. Wenn Ihr Skitouren gehen wollt, geht am Tag, und wenn es unbedingt in der Nacht sein muss, fahrt extra langsam den Berg runter.

Wenn Ihr was unternehmt, daheim oder in fremden Ländern, allein oder in der Gruppe, hört auf Euren Bauch, vertraut Eurem Verstand, seid vorsichtig wie ich oder lebt mit dem Motto meines Bruders “Scheiß da nix, donn feit da nix“. Und wenn Euch doch einmal irgendein Scheiß passiert, schreibt es auf, warnt andere vor Euren Fehlern und seht es nicht zu tragisch. Zumindest hat man ein oder zwei Geschichten zu erzählen.

© Markus Schwaiger 2021-08-14

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