Was will ich überhaupt?

Ganz einfach gesagt: “I wü weg, i muss weg, am besten noch gestern als erst morgen. I wü, i wü, i wü.“. Gedanklich steht der Plan das Verreisen schon, aber wenn man sich ihn so ansieht, weiß man, dass mein Plan, kein Plan ist. Vorlaut wie immer, bestimmend und frech posaune ich nach draußen, dass ich unbedingt alleine verreisen muss und werde. Mein Umfeld reagiert eher peinlich berührt oder besorgt. Ich hätte mir Begeisterung und Interesse erwartet, stattdessen wird mir mitgeteilt wie traurig es doch sei, wenn man niemanden zum Verreisen hätte. Hätte, hätte, Fahrradkette.

Trotz des großen Bedauerns der anderen, welches ich gekonnt ignoriere, stelle ich mir die Frage: “Was will ICH überhaupt?“.

Ich möchte mit meinem Backpacker-Rucksack alleine verreisen und mir die große weite Welt anschauen. Ich möchte die Natur erkunden und neue Menschen aus vielen verschiedenen Nationen kennenlernen. Ich wünsche mir internationale Freundschaften. Meine Zunge möchte viele geschmackliche Explosionen erleben und die Nase soll sich von Düften verführen lassen. Meine Augen sollen Momente einfangen und sich in mein Gedächtnis für immer verankern. Ich habe viele Wünsche und doch bemühe ich mich bescheiden zu bleiben. Meine Reisen sollen mit viel Neugierde, offen für Neues und ohne fixen Erwartungen beginnen. Ich bemühe mich mit leichtem Gepäck zu verreisen und ziehe einfache Unterkünfte dem Luxus vor. Ich möchte, dass mich meine zukünftigen Reisen prägt und mich weiterentwickelt. Ich hoffe auf das Gefühl der Freiheit und Unabhängigkeit, all das Tun zu können ohne mich rechtfertigen zu müssen.

Ich sitze am Laptop und recherchiere eifrig, dabei werde ich glatt größenwahnsinnig. Australien, Hawaii, Sri Lanka, Malediven, Nordamerika…, die Welt gehört mir. Ein Blick auf meinen Urlaubsstand lässt mich ernüchtern und empfiehlt mir eine Woche Europa. Mein Blick fällt intuitiv auf Malta. Hostel und Flüge sind schnell gefunden. Mit Herzklopfen buche ich spontan meine Reise bevor ich es mir nochmals überlegen kann. Vorläufig behalte ich diesen Plan für mich, damit mir das keiner Ausreden kann. “Oh Malta“, du wirst mein erstes persönliches Abenteuer werden.

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