von Julia Wolf
Ich verspreche wir werden nicht nochmals so dramatisch streiten. NĂ€chstes Mal können wir unsere Probleme ruhig beseitigen. Ich verspreche; nĂ€chstes Mal bringst du mich nicht um den Verstand. NĂ€chstes Mal halte ich mich in der Hand. Ich werde versuchen deine GrĂŒnde zu verstehen, und dem Drang vor dir wegzurennen widerstehen. Diesmal werde ich meine VorsĂ€tze nicht fallen lassen, es bist nicht du den ich tatsĂ€chlich hasse …
Was sage ich an dieser Stelle? Alles wurde zu leeren Worten. Ich glaube meinen eigenen Versprechen nicht, und was ich dir vorwerfe, hast du nie getan. Ich versuche so verzweifelt zu beweisen, dass du im Unrecht bist, Ich bin die einzige, die verletzt ist, und ich hatte die ganze Zeit ĂŒber, so viel Besseres verdient. Aber du auch. Du verdienst meine LĂŒgen nicht und mein hĂŒbsches, falsches LĂ€cheln. Verdienst nicht, dass ich dir niemals zuhört, dir niemals die Gelegenheit gab zu sprechen. Ich wollte, dass ich als der Engel ohne Fehler in Erinnerung bleibe, also habe ich alle davon ĂŒberzeugt, jeder meiner Fehler sei deiner.
Es tut mir leid, dass du den Hass spĂŒren musstest, den ich fĂŒr mich selbst empfand, als wĂ€re er an dich gerichtet. Das hast du nie verdient. Du verdienst jemanden besseres. Ich wĂŒnsche mir nur wirklich, dieses âBesserâ, wĂ€re die neue Version von mir.
Ich werde nervös, wenn ich dich in ihrer NĂ€he sehe, auch wenn ich dich nicht bei mir haben will. Denn ich weiĂ, wie zart dein Herz ist; Habe es einst selber fallen gelassen und danach mĂŒhevoll geklebt. Ich habe auf die harte Tour gelernt, viele andere nehmen sich nicht die Zeit, ihre Fehler zu beheben. So jemand wie du entscheidet sich mich zerbrochen, zerschmettert auf dem Boden zu hinterlassen. Wenn sie eines Tages dein Herz fallen lĂ€sst, bist du sicher, dass sie es reparieren wird, bevor sie es zurĂŒcksetzt?
Falls du meine Gesellschaft brauchst, bin ich da. Wenn du nach jemandem suchst, der hereinfĂ€llt auf deine LĂŒgen; ich werde da sein. Mal wieder. Ich kann mir nicht helfen. Ich werde dich immer wieder an mich ran lassen, um zu zerfallen, zu noch mehr Asche.
Vielleicht geht unsere Geschichte in Millionen unter. Und vielleicht geht sie in die Geschichte ein.
© Julia Wolf 2022-09-01