Weihnachten in Fidschi

kris-traveller

von kris-traveller

Story

Unsere erste Weltreise planten wir so, dass wir Weihnachten in der Südsee verbringen konnten. Das war schon lange ein Traum von mir. Von den Cook Islands flogen wir über Neuseeland auf die fidschianische Hauptinsel Viti Levu.

Hier wollten wir ein paar ruhige Tage am Meer verbringen. Deshalb übernahmen wir direkt am Flughafen ein kleines Mietauto und fuhren bei Linksverkehr in die Stadt Nadi.

Nach einer Tempelbesichtigung fanden wir an der Windschutzscheibe einen Strafzettel für Falschparken. Na das fängt ja schon gut an. Wir waren das einzige Touristenauto in der Stadt und auch das einzige Fahrzeug mit einem Strafzettel …

In einem einheimischen Reisebüro buchten wir für die nächsten Tage ein Weihnachts-Package auf der Insel Malolo Levu. Plötzlich hörten wir Geschrei auf der Straße und wir sahen wie ein junger Mann gerade in unser Mietauto einbrach. Mit einem Stein hatte er die Seitenscheibe eingeschlagen und wollte gerade unsere Rucksäcke aus dem Auto stehlen.

Die resolute Besitzerin eines Friseursalons direkt neben dem Reisebüro war als erste am „Tatort“und schlug dem Dieb ihre Handtasche mit voller Wucht ins Gesicht. Darauf ließ er unsere Rucksäcke zurück und flüchtete zu Fuß in die dunklen Gassen der Altstadt.

Fidschi würde wohl nicht unsere Traumdestination werden und hier wollten wir besinnliche Weihnachten verbringen. Natürlich hatten wir keine Kaskoversicherung abgeschlossen und blieben auf dem Schaden sitzen.

Die nächsten Stunden verbrachten wir auf der Polizeistation. Die Protokollaufnahme und die Übersetzung für die Mietwagenfirma dauerten. Doch alle waren sehr freundlich und bemüht und die Friseursalon-Chefin brachte uns sogar an den Hafen. Sie fühlte sich schuldig, weil sie nicht schneller gehandelt hatte – wir bedankten uns sehr bei ihr für das beherzte Eingreifen.

Nun sollte unser Urlaub endlich beginnen, aber die Bootsfahrt bei Dauerregen war kein Genuss und nach einer Stunde hielten wir unfreiwillig mitten im stürmischen Pazifischen Ozean. “We are running out of fuel” war der Kommentar unseres Bootsfahrers und erst nach 30 Minuten Wartezeit im wild schaukelnden Seelenkutter kam Hilfe und wir erhielten einen Treibstoffkanister. “Merry Christmas!“ Erst bei Dunkelheit landeten wir auf unserer Insel an.

Am nächsten Morgen die erste angenehme Überraschung: Windstille, herrlicher Sonnenschein und blauer Himmel. Unsere familiäre Resort-Anlage liegt direkt am feinen Sandstrand mit Palmen und traumhaftem Blick über die türkisfarbene Lagune.

Das Weihnachtsessen wird unter freiem Himmel am Sandstrand serviert und die Angestellten singen fröhliche Weihnachtslieder.

Wir paddeln an den einsamen Strand von Castaway Island, relaxen in unserer Hängematte und schnorcheln über Korallen mit bunten Tropenfischen und finden wunderschöne Muscheln.

Wir fühlen uns wie im Paradies und verlängern unseren Aufenthalt! Fidschi hat uns letztendlich doch noch überzeugt. Bula, bula Fiji!

© kris-traveller 2021-02-03

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