Wenn Karten wahre Geschichten erzählen …

RENAvonRAVENSTEIN

von RENAvonRAVENSTEIN

Story

Als ich ungefähr 20 Jahre jung war, begann ich mich für die Kunst des Kartenlegens- und Lesens zu interessieren, nachdem in meiner wöchentlichen Zeitung, kleinweise die altbekannten Kipper-Karten beigelegt waren. Dieses Deck, wie man ein Kartenset nennt, war das Erste, das ich in die Hände bekommen hatte und zum Üben perfekt verwenden konnte.

Besonders faszinierend fand ich den Umstand, dass, wenn Karten in verschiedenen Kombinationen zum Liegen kommen, sich ganz individuelle Deutungsmöglichkeiten daraus ergeben und im Prinzip kein Kartenbild je dem anderen gleicht.

Was mir immer wichtig war, ist der Fakt, dass ich absolut keine Esoterikerin im klassischen Sinne bin, sondern einfach eine sehr feinfühlige, spirituell und ganzheitlich denkende Person, die gerne in die Tiefe fühlt bzw. blickt. Irgendwann, es muss rund ums Millennium gewesen sein, stieß ich aufs Buch der österreichischen Hellseherin Rosalinde Haller, das ich begeistert las und kaufte mir alsbald ihr selbstgestaltetes Kartendeck, mit welchem ich sehr viel übte, lernte und perfektionierte. Ihre Karten waren sehr modern, in einfachem Stil gestaltet, was ganz angenehm war, um leichter in einzelne Themen einzutauchen, ohne Schnörkel oder Ablenkungen. Im Laufe der Jahre wurden es viele Kartendecks, die ich mir zulegte oder auch geschenkt bekam, wovon die berühmten Madame Lenormand-Karten in den letzten Jahren zu meinen Favoriten wurden. Ich benutze am liebsten zwei, der etwas moderneren Varianten, bei denen die Bilder sehr ansprechend, leuchtend koloriert gezeichnet und sogar mit edlem Goldrand bedruckt sind.

Es hat schon seinen ganz eigenen Reiz ab und zu abends, bei heimeligem Kerzenschein oder gedämpftem Licht, mit leiser Musik im Hintergrund, konzentriert sowie völlig entspannt, die Karten neu zu mischen und auszulegen. Ein ganzes Kartenbild nennt man „großes Blatt“, das oftmals ziemlich klare Details einer aktuellen Situation anzeigen kann. Für mich ist es eine Art „Hilfe zur Selbsthilfe“, die uns wunderbar unterstützen und stärken kann, wenn dosiert und natürlich mit Bedacht eingesetzt.

Manch professioneller Kartenleger rät eher davon ab, sich selbst die Karten zu legen, da man dabei oftmals nicht objektiv genug ist und manches nicht wahrhaben will. Ich sehe es jedoch anders, denn ich denke, dass gerade ich selbst mich am besten kenne und deshalb nur selbst meine Schlüsse richtig daraus ziehen kann, niemand anderer.

Ich erinnere mich oft zurück, an eine immer wiederkehrende Kartenkombination vor rund 9 Jahren, die anzeigte, dass ein Herzensmann mit Kindern in mein Leben käme und es ziemlich turbulent würde. Ich schüttelte jedes Mal ungläubig den Kopf und rief: „Sicher nicht, ein Mann mit Kindern?! Kommt nicht infrage!“

Tja, was soll ich sagen – es kam tatsächlich genau so und all mein Sträuben, Wehren samt der Vorbehalte wichen letztendlich einer tiefen, nicht einfachen Liebe.

Wie heißt es so schön? Die Karten lügen nicht …

© RENAvonRAVENSTEIN 2020-08-06

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