Westernreiterin als “Pippi Langstrumpf”

Wolfgang A. Schweighofer

von Wolfgang A. Schweighofer

Story

Als Renn- und Pferdetrainerin hat sie eine besondere Leidenschaft entfacht. Die Kult-Figur Pippi Langstrumpf ist für sie ein Sinnbild sozialer Gerechtigkeit, für die sie „brennt“ und sich heute mit aller Kraft einsetzt. Im Alter von zehn Jahren bekam sie ihr erstes Pferd. Damit wurde für sie der Grundstein für eine außergewöhnliche Karriere im Reitsport gelegt. Als mehrfache Staats- und Landesmeisterin ist die Reiterin stets um das Wohl der Tiere bemüht. Mit großem Engagement gelang es ihr sogar, den Bürgermeister ihrer Gemeinde und Besitzer der High Castle Hill Ranch vom Umbau des Reitstalls zu überzeugen, um für die Pferde den nötigen Freiraum für ein adäquates Leben zu schaffen. Die Pferdefreundin handelt immer im Sinne des Tierschutzes und weiß, dass die Tiere viel Bewegung und Freiheit benötigen. Dass die Ranch eine der modernsten weit und breit ist, freut die Renn- und Pferdetrainerin, die auch Wanderreiterin ist und als Referentin im Landesverband Reiten tätig war. Nach ihrem Rückzug aus dem aktiven Sportleben entdeckte sie ihre zweite Heimat – Namibia. Niemals hätte sie sich vorstellen können, nach Afrika zu reisen, bis ihre Cousine davon erzählte und sie durch Reiseberichte auf dieses Land aufmerksam wurde und es als willkommene Abwechslung des zur Stadt gehörenden Lebens sieht. Noch mehr: dass es in Afrika ums Überleben geht, wurde ihr schnell bewusst. Das Internet ist nicht immer verfügbar und für sie in diesem Land auch nicht wichtig, denn gute Freundschaften wiegen Fehlendes mehr als auf. Die Westernreiterin arbeitet in Namibia auf zwei Pferdefarmen mit und hat sich stets vom Leben überraschen lassen. Trotzdem haben sich ihre Träume und Wünsche erfüllt. Von Idolen kann sie nicht sprechen, außer von Pippi Langstrumpf, die ihr spontan einfällt. Sie sei vorbildlich offenherzig und fürchte sich vor nichts. Damit spricht sie offen ihr großes Engagement für den Kampf gegen die 380-kV-Stromleitung an, der vom Verein fairkabeln geführt wurde und nach Jahren der Hoffnung auf die Errichtung einer Erdkabel-Leitung gegen die Rechtsstaatlichkeit verloren wurde. Ein harter Schlag vor allem für die Wald- und Grundbesitzer, denn es musste für die Errichtung der Stromtrasse ein Kahlschlag in der Natur hingenommen werden. Zudem tritt die Westernreiterin vehement für den Erhalt des Marienheilgartens in ihrer Gemeinde ein, den der ehemalige Pfarrer liebevoll aufgebaut und gepflegt hatte und dessen weitere künftige Nutzung in Frage gestellt wurde. Ebenso großen Einsatz zeigt sie bei der Initiative für zeitgemäße Mensch- und Tiertherapie. Trotz Stolpersteinen, die ihr immer wieder in den Weg gelegt werden, vertritt sie ihre Belange auf hervorragende Weise. Auch wenn sie nicht übermenschliche Kräfte und rote Haare mit Zöpfen wie Pippi Langstrumpf hat, ehrliche und überzeugte Kämpfer mit Mut wie sie sind in vielen Bereichen selten und gefragt.

© Wolfgang A. Schweighofer 2023-01-10

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