Wet T-Shirt Contest

29°C strahlender Sonnenschein und vor uns 2,5km über die steirischen Weinberge. Ziel: die Buschenschank unseres Vertrauens.

Raus aus der Unterkunft wenden wir uns nach rechts. Über unseren Köpfen thront die Riegersburg, leider spendet sie uns keinen Schatten. Nach einem kurzen Anstieg erreichen wir den Ortskern und flüchten in den Schatten einer Häuserfront. Ich spüre die ersten Schweißperlen auf der Stirn und auch meine Freundin beginnt langsam zu tropfen.

Noch 2km bis zum gelben Muskateller. Wir können das Ziel sehen, doch es scheint derzeit unerreichbar.

Von der Vorfreude auf das herrliche Getränk getrieben, verlassen wir den Schatten und folgen dem wunderbar besonnten Weg steil bergab, nur um uns sogleich wieder den Hang hinauf zu kämpfen. Mittlerweile läuft mir der Schweiß hemmungslos am Körper hinab und bildet Seen unter der Brust und am unteren Rücken – die Dusche vorhin war wohl Wasserverschwendung. Am Hügelkamm angekommen, schleppen wir uns in den Schatten eines Hauses.

Noch 1km bis zum gelben Muskateller.

Es geht wieder bergab und für wenige Meter geht es eben weiter – jedoch weiterhin in der prallen Sonne und noch dazu auf Asphalt. Wir biegen nach links ab. Der Schweiß steht uns mittlerweile am gesamten Körper, die Seen haben sich vereinigt.

Noch 500m bis zum gelben Muskateller – leider wieder straff bergauf.

100m vor dem Ziel spendet uns ein Apfelbaum Halbschatten – letzte Kräfte mobilisieren für den Endspurt. Wir sehen uns an und lachen über den Anblick des jeweils anderen. Wir sehen wirklich bemitleidenswert aus. Mein weißes T-Shirt klebt an mir und lässt keinen Raum für Spekulationen. Wann hatte ich das letzte Mal derart geschwitzt?

Mit letzter (Willens-)Kraft schleppen wir uns zum Gastgarten und stellen fest, dass er bis auf den letzten Platz voll ist. Gut, drinnen ist es ohnehin kühler. Wir betreten den Schankraum und ehe wir uns setzen können, fragt ein guter Geist:

>>Was wollt’s denn glei mal trinkn?<<

„An Traubensaft bitte!“

(Der gelbe Muskateller muss warten bis der Flüssigkeitsverlust substituiert ist. )