von David Ohde
Vielleicht kennst du das: Du erzählst begeistert von einer Idee – ein Projekt, ein Buch, ein Café, ein Kurs. Für ein paar Stunden bist du elektrisiert, alles kribbelt, es scheint möglich. Und dann kommt der Alltag. Termine, Verpflichtungen, Müdigkeit. Die Idee wandert in eine Schublade und bleibt dort. Monate später siehst du fast dasselbe bei jemand anderem – und dieser Mensch wird gefeiert, während du denkst: „Das hatte ich doch auch mal im Kopf …“ Der Unterschied liegt nicht im Talent. Auch nicht im perfekten Plan. Sondern in einem einzigen Schritt: Tun. Ideen sterben nicht, weil sie schlecht sind. Sie sterben, weil wir sie nicht giessen. Weil wir glauben, wir bräuchten erst mehr Zeit, Geld oder Wissen. Aber in Wahrheit brauchen sie nur eins: eine erste Umsetzung. Viele halten ihre Träume für zu gross, um klein anzufangen. Doch genau das ist der Trick. Du musst nicht gleich das fertige Gebäude hinstellen. Fang mit einem Stein an. Schreib die Idee auf. Sprich mit einer Person. Mach einen Post auf Social Media. Teste etwas im Kleinen. Bau etwas, das greifbar ist – egal wie unfertig. Erst dadurch beginnt sie zu leben. Ein schönes Beispiel dafür ist Joe Vitale. Heute weltbekannt als Autor und Speaker, Teil von The Secret. Doch sein Anfang war alles andere als glamourös: obdachlos, ohne Geld, lebte er in Bibliotheken. Was er hatte, waren Ideen. Und statt zu warten, schrieb er. Erst Notizen, dann kleine Texte, irgendwann Bücher. Es war nicht perfekt, es brachte nicht sofort Geld. Aber es brachte Bewegung. Und Bewegung brachte Chancen. Genau das ist der Punkt: Ideen sterben in der Schublade – oder sie entfalten sich, wenn du sie umsetzt. Und noch etwas: Du musst das nicht allein schaffen. Hol dir Hilfe. Menschen, die selbst viel umsetzen, geben dir oft die besten Impulse. Rede mit Leuten, die schnell testen. Such dir ein Umfeld, in dem Umsetzung normal ist. Und wenn du tiefer gehen willst, hol dir einen Coach oder Mentor. Unterstützung ist kein Zeichen von Schwäche – es ist ein Turbo. Lisa träumte jahrelang von einem Café. Statt sich in Kredite zu stürzen, backte sie Kuchen und brachte ihn zur Arbeit. Die Kollegen waren begeistert. Heute betreibt sie einen Foodtruck – und sagt: „Hätte ich nicht klein angefangen und Feedback geholt, wüsste ich bis heute nicht, dass es funktioniert.“ Oder Patrick, der ständig von „irgendwann mal ein Buch“ sprach. Eines Tages schrieb er einfach einen Artikel auf LinkedIn. Zehn Kommentare, fünf neue Kontakte – plötzlich das Gefühl: „Okay, Menschen wollen das lesen.“ Später folgte ein Buchvertrag. Das Entscheidende: Erst wenn du handelst, merkst du, was deine Idee wirklich taugt. Vorher ist alles Kopfkino. Und je länger du wartest, desto schwerer wird es, anzufangen. Darum: Nimm dir jetzt eine Idee, die schon viel zu lange in deinem Kopf liegt. Schreib sie in drei Sätzen auf. Dann frag dich: Was ist die erste Umsetzung innerhalb der nächsten 48 Stunden? Schliess für einen Moment die Augen. Stell dir vor, deine Idee wäre schon draussen. Du siehst die ersten Reaktionen: ein Lächeln, ein Kommentar, jemand sagt: „Genau das habe ich gebraucht.“ Spür diesen Moment. Freude. Stolz. Erleichterung. Dein Herz schlägt schneller, diesmal nicht aus Angst, sondern aus Begeisterung. Vielleicht ist es noch klein, noch wackelig – aber es lebt. Und weil du den ersten Schritt gegangen bist, ist alles möglich. Öffne die Augen und frag dich: Welcher nächste Schritt macht dieses Bild realer?
© David Ohde 2025-09-05