von Gabi Haller
Es war ein Herbsttag und wie üblich tobte der Föhn durch Innsbruck, dennoch war es ein schöner Tag, ich bekam von meiner Rußbacher Freundin Johanna mit Familie Besuch. Einige Tage versprachen sie zu bleiben, da waren Ausflüge natürlich am Plan.
Schnell verräumten sie ihre Sachen in der Wohnung und schon ging es los, wir hatten ja viel vor!
Das Unterland nahmen wir ins Visier, wir wanderten durch die Landschaft und bewunderten Flora sowie Fauna, und kehrten in ein romantisches Landgasthaus ein.
Am Weg nach Hause, fiel uns eine interessante Tafel auf, da mußten wir auch noch hin, das müssen wir uns ansehen, meinte mein Besuch. An besagter Stelle angekommen erklärte man mir das Kunstwerk vor uns.
Wir gehen in ein Haus, dass betreten wir über den Dachboden und raus kommen wir wieder im Parterre. Guter Schmäh, so dachte ich und lachte. Ich vermutete wir steigen eine Leiter hoch, anders konnte ich es mir nicht vorstellen. Ich hielt mich an Johannas Arm fest und harrte der Dinge die nun auf mich zukamen.
Es wurde lustig, keine Leiter, ein etwas schiefer Boden, irgendwie komisch, alles nicht normal. Johanna sagte, ich solle meine Hand nach oben strecken, da hatte ich einen Kühlschranktürgriff in der Hand, als ich die Tür öffnete und weitertastete fand ich dort alles, was halt in einen Kühlschrank gehört, aber alles war verkehrt!
Es waren noch mehr Besucher im Haus, manche lachten und so mancher jammerte, dass ihm Übel ist! Für mich als Blinder wurde die Sache immer spannender und ich fragte mich, ob hier denn alle verrückt sind. Lange dauerte es, bis ich mir von dieser Situation im Kopf ein Bild zusammenreimen konnte. Mit viel Gedulderklärte Johanna es mir nochmals, ob die Vorstellung eines Blinden mit der Realität zusammenpaßt, kann ich nicht genau sagen.
Ich dachte nur, wie verrückt ist denn das und mußte herzhaft lachen, war doch eine solche Idee einfach nur spitze!
In Terfens steht es, „Das verkehrte Haus“
So hatte ich abermals ein Erlebnis, dass ohne gute Freunde für mich nie möglich gewesen wäre. Ein großes Danke meiner Freundin Johanna und ihrer Familie!
© Gabi Haller 2020-09-14