von Ara Dou
Bis über den Gartenzaun.
Vorweg: Es sind keine Hühner zu Schaden gekommen.
Meine Eltern wohnen sehr ländlich. Gegenüber gibt es einen Bauernhof. Rechts daneben noch einen Bauernhof. Und die Ortschaft hat insgesamt noch weitere Bauernhöfe. Morgen und abends kommen die Kühe vorbei entweder auf dem Weg zur Weide oder in den Stall zum Melken. Man hört die Hähne krähen. Die Kühe muhen. Das Milchauto holt die Milch ab. Die Traktoren/ Bulldogs fahren vorbei, um Heu oder Gras einzuholen, Gülle auszubringen und was sonst noch so ansteht zu erledigen. Als Kinder haben wir oft am Bauernhof gespielt und auch mal Kühe in den Stall oder die Weide gebracht. So vieles, was man da erleben kann.
Eines Tages, ich saß im Wohnzimmer, sah ich drei Hühner in unserem Garten spazieren gehen. Friedlich inspizierten sie jede Ecke. Sie fühlten sich sichtlich wohl. Ich sagte meiner Mama Bescheid, was los war. Ich fand es sehr lustig. Meine Mama weniger. Sie war sehr besorgt wegen ihrer Blumen und dem Rasen. Hilfe! Die Hühner scharen und picken doch alles kaputt.
Also schnell nach draußen. Nicht, dass die Hühner schon alles zerstört haben. Entwarnung. Die Hühner waren anscheinend noch nicht allzu lange im Garten. Was nun? Hühner sind dann doch eher schreckhaft. Die kann man nicht einfach mal schnell aus dem Garten raustreiben. Sie flattern und springen sonst nur kreuz und quer durch die Gegend. Das ist nicht zielführend. Also schleiche ich mich langsam an das erste Huhn heran. Ganz langsam. Keine schnellen oder hektischen Bewegungen. Das Huhn schaut mich fragend an. Was will die? Dann fange ich es ganz behutsam mit beiden Händen. Das Huhn bleibt ganz ruhig. Schaut mich weiterhin an. Was will die? Ich gehe ganz langsam mit dem Huhn zum Zaun. Hebe es behutsam über den Zaun und lasse es dann aus meinen Händen auf den Boden flattern. Ich habe gerade ein Huhn über den Zaun geworfen. Natürlich ganz vorsichtig. Jetzt sind die anderen Beiden dran. Das gleiche Vorgehen. Mit viel Ruhe. Und ganz behutsam. Bis alle drei Hühner aus dem Garten geworfen wurden. Endlich wieder ein hühnerfreier Garten. Meine Mama ist beruhigt. So gefällt ihr der Garten besser.
Ein paar mal kamen die Hühner wieder. Mein Bruder und mein Papa haben dann auch mal die Gelegenheit gehabt Hühner aus dem Garten zu werfen. Wenn ich mich recht erinnere, hat sich sogar meine Mama mal getraut die Hühner einzufangen.
Es gab aber nicht nur gelegentlich Hühner in unserem Garten. Einmal gab es auch eine Kuh. Ich wieder auf dem Sofa. Schaue aus dem Fenster. Sehe eine Kuh im Garten stehen. Sie wirkt so riesig, weil der Garten vergleichsweise klein ist. Ich gebe wieder meiner Mama Bescheid. Doch da ist die Kuh um die Ecke verschwunden. Ich bin mir unsicher, ob ich es mir nur eingebildet habe. Aber da taucht die Kuh wieder auf. Meine Mama kriegt wieder Panik. Die Kuh zertrampelt doch alles. Alle ihre Blumen und Pflanzen könnten aufgefressen werden. Der Vorteil einer Kuh ist, dass sie sich gut aus einem Garten treiben lässt. Man muss ihr nur den Weg durchs Gartentor zeigen.
Bis bald Kuh!
© Ara Dou 2023-09-08