Wiedersehensfreude …

Nachdem gestern meine Möbel samt aller schwerer Umzugskisten endlich ihre Reise antraten – es ging halbwegs gut über die Bühne – durfte ich mich heute endlich wiedermal meinem Wohlbefinden widmen.

Das ist auch dringend notwendig, denn nach dem Putzmarathon schossen plötzlich heftige Schmerzen in mein zartes Knie ein, auch eine arge Schwellung wurde sichtbar und das Treppensteigen ist seither eine wahre Qual. Oh Schreck!

Dass ich glücklicherweise im Voraus einen Termin bei meinem versierten Osteopathen ausgemachte hatte, traf sich goldrichtig. Nach fast 3 Monaten Pause, war es wirklich wieder an der Zeit für eine sanfte Rückenbehandlung. Mein Osteopath begrüßte mich freundlich mit Mundschutz, Helm/Visier und Handschuhen gewappnet, der Arme, und ich schilderte ihm sogleich meine akute Problematik. Sanft tastete er die Stelle ab und versuchte einige Bewegungen auszuführen, um zu testen. Er vermutete sofort eine schwere Überreizung mit entzündlichem Charakter, möglicherweise sogar ein Meniskusproblem und riet ehest möglich zum Besuch beim vertrauten Orthopäden.

Dieser hatte einen Termin frei und so machte ich mich gleich im Anschluß auf den Weg zu meinem Doc.

Als ich die Praxis betrat, staunte ich über die Stille und Leere im Wartebereich – die Stühle wurden auf ein Minimum dezimiert. Eine meiner liebsten Damen, begrüßte mich freudestrahlend am Empfang, da wir uns so lange schon nicht sahen. Wir plauderten angeregt, denn auch sie brachte heuer bereits einen anstrengenden Umzug hinter sich. Rasch zeigte ich ihr einige Bildchen am Handy und sie rief völlig begeistert: „Mein Gott, der Boden ist ja traumhaft schön!“ Ich schmunzelte hinter meinem Mundschutz und erwähnte, dass ich diese hochglanzpolierten Fliesen, welche echtem Naturstein ähneln, selbst aussuchte und in der gesamten Wohnung verlegen lassen durfte, damit alles ein harmonisches, einheitliches Bild ergibt.

Noch vorne stehend, war ich grade dabei meine neue Adresse anzugeben, als mein lieber Orthopäde beschwingt den langen Gang entlanggelaufen kam und mich mit seinem wachsamen Blick alsbald erspähte. Abrupt stoppte er, begrüßte mich voller Freude mit einer Verneigung und rief winkend: „Ja da schau her, sie lebt ja noch!“ Das heißt, dass ich dem Hr. Dr. scheinbar schon sehr abging nach so vielen Wochen Abstinenz, haha!

Nachdem er mein lädiertes Knie untersucht, mir ausführliche Details erklärt und die Röntgen-Überweisung ausdruckt hatte, setzte er sich noch. Wir plauderten kurz darüber, wie es uns in den letzten Wochen erging. Plötzlich meinte er fast entschuldigend, dass er im März anfangs überfordert war, nachdem sie die med. Richtlinien erhalten hatten und keiner so recht wußte wie, was, wann. Er hatte sich damals große Sorgen um mein Wohlergehen gemacht und mich deshalb tel. gebeten, dass ich trotz arger Schmerzen keinesfalls kommen solle, da viel zu gefährlich in meinem Fall!

Schön zu wissen, dass sich jemand ehrlich sorgt …