Wienerwald für Genießer

Annemarie Hülber

von Annemarie Hülber

Story

Heute unternehmen wir eine Wanderung. Gerti, Maria und ich.

Wir treffen uns um 10 Uhr beim Bahnhof Liesing und fahren mit dem Bus 256 nach Gießhübl. Ausgerüstet sind wir, als ob wir eine mehrtägige Wanderung vor uns hätten. Dabei geht es ‘nur’ in den Wienerwald. Gutes Schuhwerk kann nie verkehrt sein. Gerti ist mit Wanderstöcken bewaffnet, Maria hat ihre neue Multifunktionswanderhose an, und ich habe meinen Rucksack geschultert. Es kann losgehen.

Die Gießhübler Heide liegt vor uns. Wir starten los. Nach 100 Metern müssen wir aber die erste Pause einlegen. Wir stehen vor der Schafhütte, einer Jausenstation. Die Speisekarte muss studiert werden. Hmm, die veranstalten Grillabende, Käsekrainer stehen auf der Karte und eine Reihe anderer Köstlichkeiten. Da noch nicht offen ist, setzen wir unsere Wanderung fort. Aber da müssen wir unbedingt einmal her.

Leicht ansteigend wandern wir die Heide hinauf und kommen dann auf die gemütliche Waldstrasse. Es gibt viel zu erzählen, und bei unserem Tempo und der mäßigen Steigung geht das ohne schnaufen. Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Kugelwiese und das Salzstangleck. Hier hat man die Wahl zwischen mehreren Wanderrouten, wir wollen Richtung Perchtoldsdorf/Rodaun. Aber halt, wir sind am Salzstangleck.

Salzstangleck bedeutet Gasthaus Salzstanglwirt, und im schattigen Gastgarten wartet schon ein schönes Plätzchen auf uns. Natürlich stärken wir uns mit Salzstangerln und Liptauer, herrlich. Danach geht es weiter zur Waldandacht, einer kleinen Kapelle im Wald neben dem Wanderweg, und danach zur Kammersteinerhütte. Nach dem 10-minütigen, steilen Aufstieg zur Hütte sind wir erschöpft. Pause.

Auch die Kammersteinerhütte bietet viele Leckereien an, aber heute ist Ruhetag. Doch wozu habe ich meinen Rucksack mit? Ich zaubere Wasserflaschen, zwei Stifterln Prosecco und zwei rosa Packungen der bekannten Wiener Haselnusswaffel, die man eben mag, aus dem Rucksack. Seit dem Salzstanglwirt sind ja sicher schon 35 Minuten vergangen. Wir genießen. Nicht nur die schöne Aussicht.

Weiter geht es zu einem Abstecher auf die Teufelsteinhütte. Hier ist nur Samstag und Sonntag geöffnet, aber wir haben noch ein paar Schnitten. Der Ausblick ist wundervoll. Weiter geht es zum Parapluieberg, wo im Gastgarten schon reger Betrieb herrscht. Für uns ist noch ein schöner Tisch mit grandioser Aussicht auf Wien frei. Nach den süßen Schnitten haben wir Lust auf etwas Pikantes. Wir teilen uns eine Bretteljause.

Jetzt geht es gemächlich bergab nach Perchtoldsdorf. Wir steuern die Strassenbahnhaltestelle 60 in Rodaun an. Dabei kommen wir am Heurigen Daragoner-Nigl vorbei. Es ist ausg’steckt (offen). Also kommen wir nicht vorbei, wir kehren ein. Nach Genuss einiger Sommerspritzer und des umfangreichen Heurigenbuffets findet unsere Wanderung ein Ende und der 60er bringt Gerti und Maria wohlbehalten nach Hause. Ausflüge in den Wienerwald sind echt super!

© Annemarie Hülber 2022-08-03

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