von Johanna Meri
Wir – in unseren Armen. Ich hab mich in dich verliebt. Und dabei mich selbst gefunden. Nicht, dass ich gesucht hätte. Und du bist auch nicht der Mensch, der mich ganz macht. Ganz bin ich von ganz alleine. Es war immer schon alles da. Es war nur nicht immer ganz freigelegt und gespĂĽrt. Und jetzt verstehe ich: Selbst, wenn du mich anders liebst, als ich dich, ist das ok. Ich bin immer noch ganz. Ich werde mich – und vor allem all das, wofĂĽr ich brenne – nie (mehr) nicht sehen. Nie mehr nicht spĂĽren. Wir haben jetzt schon so viel gemeinsam entdeckt. DafĂĽr bin ich unendlich dankbar. Der Alltag und mein Anspruch, es perfekt machen zu wollen, haben GefĂĽhle und Träume ĂĽberlagert. Und ich habe funktioniert, sehr gut sogar. Anpassen konnte ich mich schon immer. Verändern auch. Und ich hab all das zugelassen – durchaus gern und relativ bewusst. Immer wieder. Und das war so schlecht nicht. Aber ich hab eben nur ein ganz kleines StĂĽckchen von mir selbst und meinen Träumen gelebt. Dieses StĂĽckchen war und ist wunderschön, aber mit dir hab ich gemerkt – es kann noch mehr geben. Es gibt noch mehr.
Unsere Entdeckungsreisen zeigen, was alles möglich ist, wenn wir uns nur trauen zuzulassen, sein zu lassen oder zu sein.
Ăśberhaupt scheinen mir die Formen des Lassens – sein lassen, zulassen, weglassen und loslassen – so wichtig im Leben zu sein, um herauszufinden, wofĂĽr wir brennen. Und das tun wir.
Ich habe mich gefragt, warum du in meinem Leben so wichtig geworden bist. Du bist wie du bist. Du brennst. FĂĽr deine Träume. Und das ist wunderbar so. Sonst wärst du nämlich jemand anderes. Nicht der, in den ich mich verliebt hab. Brennst du fĂĽr mich? Das ist offen. Zum Teil vielleicht. Ganz? Sicher nicht – und das ist gut so, das möchte ich gar nicht.
Denn ich bin, wie ich bin und du bist du mit so vielen Se(a)iten, Tönen und Farben – bunt, gehört, gelesen, gespĂĽrt durch und durch. Wir brennen fĂĽr unsere Träume und vielleicht auch einmal beide (noch mehr) fĂĽr uns. Wenn wir das ganz und gar zulassen. Davon sind wir aber beide noch weit entfernt. In der Realität wird das vielleicht nie passieren. Vielleicht hat es retrospektiv nicht sein sollen. Doch wichtig ist, was jetzt ist. Und jetzt ist es gut und tut gut. Genau so, wie es ist. Vielleicht ist es am Ende egal, ob man mit demjenigen zusammen ist, den man liebt. Vielleicht geht es einfach nur darum, so lieben zu können. Wir brennen – fĂĽr so vieles. Lass uns weiter unsere Träume leben. Deine, meine und vielleicht einmal unsere. Lass uns lieben, entdecken, lachen und brennen – sanft und beständig oder auch mal wild und wowmäßig. Ohne Erwartungen. Denn, was sein soll, wird sein. Und was nicht sein soll, ist auch nicht so wichtig.
© Johanna Meri 2021-05-24