von Ahmad Alshrihi
Ich trage meine übliche Kleidung:
Ein weißes Hemd, eine schwarze Jacke und enge Jeans. Ich erwürge mich mit einer Krawatte. Ich nehme mich bei der Hand und umarme die Einsamkeit. Die Sonne verschlingt mich und das Dunkle schmilzt über meinen Körper.
Das Leben ist Sadismus und es ist mir egal.
Ich nehme meinen langen Weg zu einem vollen Café. Voll mit falschen Gerüchten und improvisierten Lächeln. Die Kellnerin kommt lächelnd. Sie trägt sexy Kleidung und sie ist stolz auf ihre große Brust und ihre vollen Schenkel. Mich interessiert das alles nicht. Sie fragt mich in einer Sprache, in der ich nur ‚Gut, danke‘ sagen kann: Was möchte ich trinken?
Ich bestelle zwei Tassen Kaffee ohne weitere Zusätze und wiederhole oft‘ ‚danke, danke‘. Ich sitze alleine. Ich schaue jede Minute auf mein Handy, als würde ich auf jemanden warten. Meine Uhr schaut mir direkt in die Augen und ist erstaunt. Ich lächle Passanten, Kunden und Kellnerin an… Sie kommt, um mich in derselben Sprache zu fragen, ob ich mir etwas wünsche. Mein Körper möchte ihr seine Wünsche nach Freiheit mitteilen und nackt um sie zu umarmen rennen… Aber meine Zunge kennt nur ‚danke‘ und sagt es immer und immer wieder.
Endlich geht die Sonne unter und ich will zurück nach Hause. Ich nehme einen kürzeren Weg, um schneller anzukommen. Bevor es dunkel wird und ich mich verlaufe. Ich komme an einem Nightclub vorbei. Ich schaue schweigend zu. Ich komme näher an die Tür. Ich rieche den köstlichen Geruch von Fleisch. Ich belle lautlos.
Meine Seele beruhigt mich, bindet meine Krawatte neben die Tür und geht hinein.
Aber ich nicht.
Ein Bild hängt vor der Tür… darunter steht:
„Wir dürfen hier nicht hinein“…
© Ahmad Alshrihi 2021-06-24