von Melissa Deuser
Ich erinnere mich gerne zurück. An die Zeiten in denen wir in einem Feld voll mit Sonnenblumen saßen. Meine Sicht war gefüllt mit Gelb. Die gelben Blumen, dein gelbes Kleid und deine wundervollen gelb-goldenen Haare, die ich schon immer liebte. Dein Lächeln, welches die Nacht erhellen könnte. Diese Erinnerungen werde ich für immer in meinem Herzen tragen.
Langsam ging ich zu deinem Haus. Seit Tagen hat dich keiner mehr gesehen. Du versteckst dich vor all deinen Freunden, welche sich schreckliche Sorgen machen. Ich klopfte an die Tür. Keine Reaktion! Noch einmal! Wieder nichts! Langsam nahm ich den Schlüssel, welchen du mir mal gegeben hast, aus meiner Jackentasche. Ich drehe den Schlüssel im Schloss und öffnete sanft die Tür. Neben dem Bett saßt du, dein Kopf versteckt in deinen Armen. Ich hörte dein Weinen. Ich hörte deinen Schmerz durch die Stille, die uns umgab. Als du deinen Kopf hobst, sah ich einen Ausdruck, den ich niemals auf deinem Gesicht sehen wollte, er war voller Angst, voller Angst vor mir. Bei jedem Schritt, den ich in deine Richtung ging, zucktest du mehr und mehr zusammen. Nur noch ein paar Schritte, dann wäre ich bei dir. Doch du schriest mich an, ich solle dein Haus sofort verlassen. Ich versuchte dich zu beruhigen. Jedoch, fingst du wieder an zu weinen. Es sei deine Schuld! Es sei deine Schuld, dass er dich anfasste. Niemals, niemals würdest du den Dreck loswerden, den er auf dir hinterließ. Ich sah die Schrubwunden auf deiner Haut. So gerne hätte ich dir geholfen, dich in den Arm genommen, bis diese wundervolle gelb-leuchtende Mädchen mich wieder anlächeln würde. Jedoch schriest du mich wieder an, ich solle dein Haus endlich verlassen. Ich stand noch ein wenig gegenüber, meine Augen gefüllt mit Trauer, während du nir Wut und Ekel in dir hattest. Schlussendlich folgte ich deinen Wunsch und ging.
Was für ein Fehler!
Nun sitze ich hier, in unserem Sonnenblumenfeld, und wundere mich was ich mit dem Ring in meiner Jackentasche machen soll. Ein gold-gelber Ring, wie deine Haare. Was soll ich bloß mit diesem Ring anfangen? Schließlich ist die Person für den er bestimmt war nicht mehr da. Niemals werde ich wieder mit dir in diesem Sonnenblumenfeld sitzen. Niemals deine gelb-goldenen Locken betrachten. Niemals werde ich dein Lächeln genießen können. Schlussendlich, will ich auch niemals wieder diese Sonnenblumen sehen.
© Melissa Deuser 2024-08-03