von Aroundtheworld
Vor dem Supermarkt auf einem Kantstein sitzen drei Jugendliche im Alter von ca. 10-14 Jahren. Sie könnten wie die drei Affen sein: Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen, denn sie starren alle wie hypnotisiert auf ihr Smartphone. Warum treffen sie sich miteinander, wenn dann doch jeder für sich allein auf sein eigenes Smartphone starrt?
Okay, es ist ein schwieriges Alter. Aus dem Spielen mit den kleinen Puppen und Autos ist man herausgewachsen, aber in das Spielen mit erwachsenen „Puppen“ und Autos ist man noch nicht hineingewachsen. Doch was hat die Generation gemacht, die kein Smartphone hatte? Jene Generation die noch nicht einmal ahnte, welches Ausmaß das Internet einmal haben würde? Sie verbrachten richtige Zeit mit ihren Freunden, ob mit dem Fahrrad durch die Gegend fahren oder Sport treiben. Zeitschriften lesen, Poster tauschen oder sonstiges. Doch nie saß man stumm stundenlang nebeneinander, nur damit man nicht alleine zuhause sitzt.
Bücher und Briefe wurden geschrieben und gelesen. Nicht immer wurde ein Brief mit der guten alten Post verschickt, auch Briefe, die eher kleine Briefchen waren wurden in die Taschen der Sitznachbarn in der Schule gesteckt und nachmittags gelesen und beantwortet. Die Umgebung wurde erforscht und man kam müde und erledigt zum Abendessen nach Hause. Über Stock und Stein wurde geklettert, gefahren oder gesprungen. Der Körper wurde gefordert und hin und wieder auch geschunden. Wie waren die Eltern froh, wenn die Jugendlichen in einem Stück nach Hause kamen.
Ist das der Vorteil der Handysucht? Die Eltern brauchen sich keine Sorgen um die körperliche Gesundheit ihrer Kinder machen. Wie soll man sich körperlich verletzen, wenn man nur noch in einer digitalen Welt lebt? Und ist es nicht das, was noch immer in vielen Köpfen vorhanden ist? Nur die Verletzungen, die man sehen kann, sind auch wirkliche Verletzungen.
Ich wünsche der Jugend, dass sie wieder lärmend durch die Straßen rennt und Mobbing so öffentlich stattfindet, dass jeder es mitbekommt und etwas unternehmen kann. Dass die Kinder ihre Umwelt, ob Natur oder Mensch, wieder wirklich wahrnehmen und genießen. Zu schnell wird die Zeit, die man mit derartigen Dingen verbringt knapp und zu spät werden sie sehen, wie wichtig es gewesen wäre, wirkliche Zeit mit anderen Menschen zu verbringen.
© Aroundtheworld 2021-08-11