Wörter

Gabriele Leeb

von Gabriele Leeb

Story

Ich liebe Wörter, die mehrere Bedeutungen haben. Zum Beispiel: sitzen bleiben/ sitzenbleiben.

Man kann in der Schule sitzen bleiben, das heißt, man wird nicht in die nächst höhere Schulstufe versetzt. Ich kann aber auch auf meinem Sessel sitzen bleiben. Früher sagte man zu einer Frau, die keinen Mann abbekam, dass sie sitzen geblieben ist. Der Schuhhändler konnte seine Schuhe nicht verkaufen, er ist also auf seiner Ware sitzen geblieben. Es kann aber auch der Germteig sitzen bleiben, das heißt er ist nicht aufgegangen oder der Vorwurf ist auf ihm sitzen geblieben, länger hängen geblieben.

Ich habe auch eine alte Mönchsregel entdeckt, die lautet: Wenn deine Augen eine Frau erblicken, schlage sie nieder! Auch hier kann es zu Mißverständnissen kommen, da sich sie auf die Frau beziehen könnte oder auf die Augen, wie in diesem Beispiel.

Weiters gibt es noch Wörter, die, je nach Aussprache, ihre Bedeutung ändern, wie z.B. das Kleid ist modern oder die Abfälle modern dahin. Solche Beispiele liebe ich besonders. Oder Staubecken- Stau- becken oder Staub- ecken.

Meine Lieblinge sind jedoch die Redewendungen. Doch ich möchte euch jetzt nicht damit auf den Geist gehen oder euch auf der Nase herumtanzen oder auf den Wecker gehen, aber Redewendungen sind einfach der Hammer!

Vielleicht könnt ihr ja noch einmal ein Auge zudrücken und mir verzeihen, dass ich mich mit fremden Federn schmücke und nicht gleich jedes Wort auf die Goldwaage legen. Zum Schweigen fehlen mir nämlich die richtigen Worte.

Hoffentlich habe ich euch nicht zu sehr auf die Palme gebracht und wünsche euch allen Hals- und Beinbruch und einen schönen Sonntag!

Das ist meine 300. Geschichte!

© Gabriele Leeb 2022-05-15