von Madeleine
Worte malen sanft zärtlich Knutschflecke auf meine Haut. Bin gebrandmarkt. Buchstäblich verführt, berührt. Letternhaft erotisiert.
Das Kopfkino wird geentert. Leidenschaftlich verwirrt. Lustvoll verirrt. Fantasievoll erregiert. Der Verstand resigniert. Kapituliert. Räumt das Spielfeld. Ward nicht mehr gesehen.
Begierde übernimmt das Zepter. Gierig reißt sie das Ruder an sich. Steuert ohne Rücksicht auf Verluste, auf die Windverhältnisse. Lee oder Luv? Steuerbord oder Backbord? Völlig egal. Was tut man nicht alles für den Moment? Den Augenblick? Den Kick? Die Ekstase?
Kurzfristige Befriedigung? Zu kurzsichtig?
Die Zukunft ist zu künftig. Die Gegenwart zu präsent. Der Wunsch, dem Alltag zu entfliehen, zu begehren, begehrt zu werden, zu mächtig.
Den Willen zur Verruchtheit zu lange unterdrückt. Suppression endet meist in Revolution.
Wer oder was revoltiert? Die Gefühle, die Sinne, der Körper. Sie proben ihren Aufstand. Sehr erfolgreich. Sie folgen nur mehr sich selber, und das sehr farbenprächtig, ausschweifend, lustvoll.
Zu blühend, die Fantasie?
Kann eine Blume zu sehr blühen?
Noch ein kurzer Auszug aus meinem Buch „Buchstäbliche Erotik“:
Reibung erzeugt Wärme
Ein Hauch von Atem streift das Ohr. Zärtliche Finger umschmeicheln eine wahnwitzige Locke, die sich fasziniert einkringelt. Haare werden sanft geschultert, um den Weg zu ebnen für weiche, warme Lippen. Selbige landen auf verführerischem Fleisch. Kosten, lecken, saugen sich fest.
Körper erglühen, Sinne erwachen, sehnen sich nach mehr. Gar nicht schweigsame Hände beginnen ihre Konversation, streichen sanft seitliche Körperkonturen entlang, bis sie bei zarten Wölbungen angelangt sind. Textilien werden unterwandert. Nacktes Fleisch trifft auf empfindliche Blöße. Rosa Knospen richten sich auf, fragend, um Erlösung bittend. Eine Einladung, die man(n) nur schwer ausschlagen kann.
Hände erbarmen sich, legen sich behutsam auf Rundungen. Einzelne Finger …
© Madeleine 2025-02-05