Wovon ich keine Ahnung habe

Fabian Franz Macher

von Fabian Franz Macher

Story

Es gibt viele Sachen über die ich nichts weiß.

Um ehrlich zu sein weiß ich über das meiste eigentlich gar nichts.

Trotzdem verfüge ich über eine Gabe, ich habe zu allem eine Meinung.

Und ich habe keine Angst davor diese Meinung zu äußern.Das ist also eine interessante Kombination, das Unwissen und die Meinungsäußerung.

Wenn ich mir ansehe, worüber geredet wird, und wie geredet wird, stellt sich mir die Frage, ob ich mit dieser Verhaltensweise vielleicht nicht alleine bin. Wenn wir uns vorstellen, dass viele Menschen, die zum Beispiel nicht viel über Medizin wissen, ihre Meinung darüber auf allen ihnen zugänglichen Medien verbreiten, vielleicht gibt es dann viele Menschen die meinen auf einmal etwas von Medizin zu verstehen, weil sie die Meinung eines Menschen gelesen haben der dieser unangenehmen Angewohnheit ebenso untergeordnet ist wie ich.

Wenn dem so ist, besteht die Gefahr, dass die meisten Informationen die zu finden sind aus zwei Quellen kommen, von Menschen die keine Ahnung haben und von Menschen die von Ahnungslosen gelernt haben.

Wo hört das Unwissen auf? Wo fängt die Wahrheit an? Könnte es alles ein Kreislauf sein dem wir seit der Geburt der Information nachhinken? Seit der Möglichkeit unser Wissen weiterzugeben teilen wir mit unseren Mitmenschen Fehlinformationen.

Ich will eben diese Plattform jetzt nutzen, um ein paar Fakten zu teilen, die ich gelesen habe:

Das alte Ägypten hat zwischen 10 und 20 Jahre gebraucht um eine Pyramide zu errichten.

Es werden jährlich mehr Leute von Kokosnüssen erschlagen als sie von Haiangriffen umkommen.

Die Temperatur unter der Wasser am dichtesten ist, sind 4 Grad Celsius.

Das Set des Filmes „die Passion Christi“ wurde zweimal vom Blitz getroffen, unter anderem wurde auch der Hauptdarsteller vom Blitz getroffen, er hat es aber überlebt.

Alles Informationen die zu glauben ich ausgewählt habe. Ich verbreite sie als solche und würde sie jederzeit in Diskussionen einbinden, zum Beispiel als Argument, sollte es für mich Sinn ergeben.

Manche habe ich auf Instagram gelesen, manche einfach gegoogelt. Und jetzt wissen sie darüber Bescheid.

Und ich hoffe irgendwann seht ihr euch einer Situation gegenübergestellt, bei der ihr die gefeite Aussage treffen könnt, „wir schicken unsere Kinder 18 Jahre lang in die Schule. Das alte Ägypten hat nach 18 Jahren wenigstens ein Weltwunder erbaut, wir schaffen verwirrte pubertierende Jugendliche die nach dieser furchtbar langen, anstrengenden Zeit immer noch keine Ahnung vom Leben haben.“

© Fabian Franz Macher 2021-04-28