You Part 3

You part 3

31.7. Ich habe dir den link zukommen lassen. Ich weiß nicht, was ich damit bezwecken will. Ich weiß nicht, was das bringen soll. Es wird uns nicht helfen. Es wird uns nicht weiterbringen. Wir stehen an so unterschiedlichen Punkten in unsrem jeweiligen Leben, dass ein Treffen nicht möglich ist. So sehr ich es mir gewünscht habe.

Immer wieder muss ich mir klar machen, dass das, was mir fehlt, dass das was ich vermisse, nie da war. Dass wir nie hatten, wonach ich mich jetzt sehne. Dass du und ich so unterschiedlich auf das Leben, auf das Thema Beziehung blicken. Dass ein „gemeinsam“ nie möglich sein wird.

Cool. Ich bin unglaublich stolz auf mich. Zwei Wochen hab ichs geschafft. Eine tolle Süchtige. Zwei Wochen und ich muss auf umständlichen, verschlungenen Wegen versuchen, dich irgendwie zu erreichen. Warum nicht anrufen, warum nicht einfach ein Whatsapp schreiben? Ich bin schwach. Es ist eine verdammte Niederlage.

Ich hatte den Link als privaten instastatus geschickt. Du siehst ihn nicht an. Du hast den Link nicht bekommen. Meine Gefühle, meine Ängste, meine Gedanken stehen hier im Netz, und du hast darauf keinen Zugriff. Hattest du den jemals? Hattest du je verstanden, was mich bewegt, was mich dazu gebracht hat zu gehen, auch wenn es mir so unglaublich schwerfällt, dich nicht in meinem Leben zu haben.

Heute habe ich so ein wichtiges, richtiges Zitat gelesen. She wanted to tell him how much she missed him. But she knew it would not change anything. So she kept pretending she didn’t.

Ja. Solange du das hier nicht zu lesen bekommst, ist es genau so. Du kannst glauben, dass du mir nichts mehr bedeutest, dass du mir nicht fehlst. Es ist besser so.

1.8. Es macht keinen Sinn, dich nicht in meinem Leben zu haben. Ich will dich anrufen und dir so viel erzählen. Wie lang dauert das, bis diese Sinnlosigkeit verschwindet, bis mein Hirn aufhört dich immerzu in allem wahrzunehmen, alles mit dir zu verbinden. Mir Stunde um Stunde vorzuhalten, wie sehr du fehlst.

3.8. Heute vor einem Jahr haben wir uns in Graz getroffen. Wir waren essen. Eine Nacht nur für uns zwei. Ich hatte gehofft, wir würden gemeinsam frühstücken gehen. Ich bin dann hungrig heimgefahren, ich hab bis mittags nichts gegessen.

Nein, es war nicht perfekt, nichts an uns. Du sagst immer, ja weil nichts perfekt ist.

Mein erster Gedanke in der Früh? Zu schaun, wann du zuletzt online warst. Am Abend? Wann warst du zuletzt online?

Wenn ich masturbiere? Du. Du, wie du mich von hinten umarmst. Mich festhältst, in mich eindringst. Wie du mir ins Ohr flüsterst, dass du mich liebst. Mehr brauch ich nicht. Das reicht für einen unglaublichen Orgasmus. Wunschvorstellungen. Alles. Nichts von dem, nach dem ich mich in Gedanken nach dir sehne, hatten wir je.