Zauber der Zufälle …

Am Morgen meines Geburtstags erreichte mich eine außergewöhnlich höfliche Anfrage eines Interessenten mit klingendem Namen. Nicht ganz im Klaren, ob es sich um eine Dame oder einen Herrn handelt, antwortete ich sehr erfreut zurück. Die Anfrage galt meinen, in Sammlerkreisen hoch begehrten, “Sylvanian Families”, von welchen ich Familie Bär, Maus und Frosch angeboten hatte. Finbar wollte die Figürchen gerne zeitnah abholen kommen. Da sich ohnedies am Nachmittag Besuch zum Geburtstagskaffee im Garten angekündigt hatte, erwähnte ich dies kurz und bot an, dass man gerne vorbeikommen dürfe, weil gut passend, nur bitte kräftig läuten solle.

Meine beiden Besucher, die bereits eingetroffen waren, unterhielten sich prächtig. Ich hatte ihnen kurz von der netten Anfrage erzählt und die Box mit meinen herzigen Figürchen gezeigt, als es läutete. Ich öffnete und bat den großen, jungen Mann, der mich freundlich lächelnd begrüßte, ins Vorzimmer. Als er die kleinen Tierchen betrachtete, wirkte er schwer begeistert, ob ihres tollen Zustandes und erklärte mir, dass er sie für seine Freundin holen würde, welche Sammlerin sei. Liebevoll bettete er sie in eine rote Box. Ich erfuhr, dass die Fröschlein–Familie kaum mehr erhältlich und mein Preis von 20 € ein wahres Geschenk in jeder Hinsicht sei. Eine Welle der Freude durchströmte mich, denn mein Wunsch, dass all meine Spielsachen in gute Hände kommen sollen, erfüllte sich bisher mit jedem Verkauf.

Plötzlich griff Finbar in seinen Rucksack, zog einen Strauß gelber Röschen hervor und drückte mir diesen, mit den Worten: “Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, mit leeren Händen zu jemandem zu kommen, der Geburtstag hat!”, in die Hand. Tränen der Rührung stiegen in mir hoch, angesichts dieser so unbeschreiblich, lieben Geste.

Zwei Tage später durfte ich bei strahlendem Sonnenschein Dagmar, eine weitere Interessentin, zu einem kleinen Spaziergang in Wien–Umgebung treffen. Wir umrundeten den türkisblauen Badeteich und unterhielten uns über Gott und die Welt. Auch das Schreiben war eines der Themen und sie bat mich ihr meine Story.one–Seite zu mailen, da auch sie so gerne schreibt. Zum Abschied umarmte sie mich dann ganz spontan.

Als wären diese Begebenheiten nicht schon zauberhaft genug, führte der Zufall gestern Abend abermals Regie. Morgens hatte mich eine kurze Anfrage einer Dame, mit wahrlich himmlischem Namen, bezüglich meines goldigen “Nyami–Cats“ Vierergespanns, erreicht. Wir vereinbarten eine Abholung am Abend, in Begleitung ihres Sohnes. Als sie eintraten, sah Starlet mich voller Erstaunen an: “Wir kennen uns doch, oder?” Während unseres Herumrätselns woher, fiel das Wort Musical und sie rief: “Ich habs, wir lernten uns damals in der seitlichen Loge des Theaters kennen, Sie waren ein so riesiger Fan und haben sich kaum verändert!” Mir fehlten kurz die Worte, denn 30 Jahre liegen dazwischen.

In tiefer Dankbarkeit verneige ich mich vor diesen mächtigen “Zufällen” …