Zeit für die Ernte

Gertraud Tabernig

von Gertraud Tabernig

Story

Dass ich im Leben einmal soweit komme, daran hatte ich nicht mehr geglaubt! Meine Seelen Heilerin, eine wirklich weise, wissende Frau sagt: „das ist ein Wunder!“ Darüber musste ich schmunzeln, denn wenn SIE das sagt, dann muss es stimmen!

Sie war es, die mich 2017 zum ersten Mal in die CDK in Salzburg fuhr. Sie war es, die mich zusammengekauert in meinem Bett fand, zu schwach, um alleine aufs Klo zu gehen. Sie spürte damals deutlich, dass kaum mehr Leben in mir war…

Als ich dann heuer im Jänner auf Reha geschickt wurde, da hatte ich vorher wochenlange Schlafprobleme, wollte ich doch partout NICHT weg von zu Hause! Wie sollte es denn dort OHNE mich laufen????!

Dabei war ich schon wieder völlig ausgezerrt, meine Seele schon wieder völlig verhungert.

Die Bauarbeiten, 1,5 Jahre, für den neuen Stall, bei dem ich die Hauptaufgabe hatte, die Arbeiter zu verköstigen – es waren oft bis zu 15 Mann – alles neben unserem großen Haushalt, daneben die Stallarbeit und die Kindererziehung – das war schon heftig, und das mit meiner Vorgeschichte!

Das Reha Gebäude hatte den Flair eines Hotels!

Von Woche zu Woche blühte ich mehr auf. Es waren die vielen Gespräche, viele sehr nette Therapie Runden, Spaziergänge, unterhaltsame Abende und natürlich meine Schwärmerei für einen „Hotel-Gast“. Hier merkte ich zum ersten Mal, dass ich bei Männern um die 50/60+ eine echte Wirkung hatte…grins!

Ihre Blicke nährten mich und als ich dann in den Wochen noch einiges abnahm, sah ich mich ENDLICH wieder als eine attraktive Frau! Fühlte ich mich doch zuvor als dicker, unansehnlicher Krapfen!

Aber dieses Geschenk ging weiter!

Mittlerweile hab ich meine alte Figur – und das auf die Sommerzeit!

Somit hab ich es tatsächlich geschafft, dass ich mich in meinem Körper wieder wohl finde! Mein Geist ist hellwach und aufnahmefähig, ja und auch meine Seele hat sich in den letzten Jahren von so viel Ballast befreien können – sodass meine Seelen Heilerin richtig stolz auf mich ist!

Im April zogen wir dann in unseren neuen Stall. Der Einzug war alles andere als einfach. Mensch und Tier an soviel Neues zu gewöhnen, bedarf wirklich Geduld und sehr viel Nerven!

Das Erstaunliche dabei war, dass ICH es war, die einen kühlen Kopf behielt. Mein Mann, der bei uns IMMER der Stärkere war, sagte zu mir: „du bist mir eine große Stütze, ohne dich hätte ich es nicht geschafft!“, dabei sah ich wie er mit aufgerissenen Augen, nervös die Kühe molk – und hier kam das nächste Wunder:

ICH molk vom 1.Tag an immer mit!

ICH, die den Kuhstall samt den Rindviechern absolut hasste! Die Kühe waren für mich immer fordernde Monster, die nur herum scheißen konnten. Sie waren immer der Grund für meine Untergänge!

Heute stehe ich oft alleine im Melkstand. Ich rede liebevoll mit diesen Lebewesen und streichle sie sogar! Gestern „zähmte“ ich sogar eine Kuh, die sich das Melken noch nie gefallen ließ!

JETZT fühle ich mich vollwertig!

Ich hab endlich an gscheiten Beruf.

Endlich trage ich wieder Liebe im Herzen…Erntezeit!

© Gertraud Tabernig 2019-07-03

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