ZEITUNGSENTEN

Ein Nachbar hat mir erzählt, dass ihm unlängst der Geduldsfaden gerissen sei.

Er hat daraufhin alle Schneidereien angerufen und gefragt, ob sie ihm seinen Geduldsfaden wieder zusammenflicken könnten.

Das brachte ihm keinen Erfolg.

Die meisten haben gleich wieder aufgelegt.

Einige wenige fragten ihn, ob er denn meschugge wäre, was ihn bis ins Herz getroffen hat.

Bekannt ist er dafür, dass er ständig Flausen im Kopf hat.

Oft hat er erzählt, dass seine Lieblingsbeschäftigung

Zeitungsenten füttern sei, was ihm den Ruf einbrachte,

dass er keinen Docht in seiner Lampe hat.

Amüsant für die meisten Bekannten seiner Umgebung ist,

dass er sich in einer Ecke seines Gartens einen kleinen Teich angelegt hat,

um seine Zeitungsenten anzulocken!

Oft sitzt er stundenlang mit einem Riesenstapel an Zeitungen, die er penibel durchstöbert.

Man fragte ihn auch, ob ihm das auf Dauer nicht zu teuer wäre?

Dies verneinte er stets mit Empörung und der Antwort, dass dies doch seine Lieblingsbeschäftigung sei!

Auf seine Zeitungsenten wartet er jedoch immer noch vergeblich.

Erst nach einem kleinen Lottogewinn hat sich sein Zustand wieder gebessert.