Ich war zerbrochenes Glas.
Ich war die tausend Scherben meines Spiegels, den ich zerschlug, weil ich meinen Anblick selbst nicht mehr ertrug.
Ich war zerbrochenes Glas …
Ich war mein gebrochenes Herz, weil ich ihn nicht mehr aushielt, diesen unendlichen Schmerz.
Ich war das Blut, das langsam meinen Arm entlang zu Boden lief, es gab einfach zu viel Wut.
Ich war die Träne, die meine liebenden Augen mit einem Funkeln verließ und dir offenbarte wie sehr ich mich sehnte danach, dass ich damals an deiner Schulter lehnte.
Ich war ich, zerbrochen, zerstört, blutend.
Du warst mein Licht.
Du warst meine Sonne, die ich nie zu sehen gedacht hätte, bis ich endlich an einem Baum in der Schönheit von einem dieser farbenfrohen Sonnenaufgänge hänge.
Deine Strahlen reflektierten meine dunkelsten Begierden.
Du warst der Spiegel, der mich zu vertrauen lehrte, als ich in ein neues Leben zurĂĽckkehrte.
Du warst der Spiegel, den ich dann zerschlug, weil ich den Anblick nicht mehr ertrug.
Du warst die Scherben die reflektieren, und sich aus Angst in schönen gebrochenen Lichtstrahlen zierten.
Wir waren die Scherben die zerbrachen, wie die Versprechen und das Vertrauen, welches wir vortäuschten aufzubauen.
Wir waren zerbrochenes Glas.
Unsichtbar fĂĽr einander und doch sehen wir uns zugleich vor denselben BruchstĂĽcken dieses Spiegels stehen, zu dem wir irgendwann wieder um neue Hoffnung flehen.
Zerbrochenes Glas, zerbrochenes WIR.
© Worte-vonderSeeleaufsBlatt 2021-03-13