von Andreas Scheck
Ich schaue mir in ziemlicher Regelmäßigkeit Aktenzeichen XY ungelöst an. Eine Fernsehsendung, wo mit Mithilfe der Seher Verbrechen aufgeklärt werden. Ein in meinen Augen sehr wertvoller Teil der Sendung, beschäftigt sich damit, Leute auszuzeichnen die Zivilcourage bewiesen haben, indem sie, oft in sehr gefährlichen Situationen, wie zum Beispiel bei Handgreiflichkeiten an einer U-Bahnstation, die Eskalation vermieden haben. Also die Fähigkeit besitzen, schnell eine riskante Situation einstufen zu können und ihr adäquat, zu begegnen. Aber Zivilcourage kann auch in anderer Form in Erscheinung treten, indem beispielsweise durch ein anonymes Hinweisgebersystem aufgedeckt wird, dass der Sohn des Chefs, des Dorfwirtshauses, sich immer an der Trinkgeldkasse der Mitarbeiter vergreift. Was dann Zufolge hat, das die Motivation des Teams sinkt. Dieser Umstand und der Story.one Wettbewerb „Unexpected Hero“ haben mich darüber Nachdenken lassen, ob ich selbst auch schon solcherlei Initiative gezeigt habe. Und da ist mir folgendes Beispiel eingefallen. Zur Vorgeschichte: An einem Samstag vor einiger Zeit, saß ich am frühen Abend, an der Bar eines sehr zentral in der Salzburger Innenstadt gelegenen Lokales. Plötzlich kam ein aufgebrachter Herr herein gehetzt, der in starker Gereiztheit, zur Barkeeperin sagte: Bitte ich habe es sehr eilig, ich bin gerade in einen Verkehrsunfall verwickelt worden. Geben Sie mir bitte 50 Euro! Ich melde mich dann. Die Barkeeperin blieb standhaft und entgegnete. Sicher nicht! Daraufhin verabschiedete sich der Mann durch den zweiten Eingang am hinteren Ende des Lokals. Kurz darauf kam ein Taxifahrer herein. Und fragte in die Runde: Haben sie meinen Fahrgast gesehen, er hat mir gesagt, er kann sich hier von einem Freund der als Koch arbeitet, Geld ausborgen, um meine Fahrhonorar zu begleichen. Das war für mich eine interessante Szene, um zu Verstehen, wie Betrug funktioniert. Zirka zwei Wochen später, saß ich wieder an der Bar, in einem anderen Stadtteil, eines Bierlokals. Und siehe da, dieselbe Person, kam wieder mit der gleichen Masche an den Tresen. Es ging alles sehr schnell, der Schuft hatte die 50 Euro, aber ich bin ihm nach, mit der Aufforderung, den Betrag der Kellnerin zurückzugeben, was er dann auch tat. Ich beobachtete, durch das Fenster, wie er sich bei der Kellnerin entschuldigte und ihr den 50er zurückgab. (Inspektor Columbo wäre stolz auf mich) als er bei mir, beim Hinausgehen vorbeikam, sagte ich zu ihm, lassen sie das! Sie sind auf dem falschen Weg! Sehr eiligen Schrittes suchte der Delinquent das Weite. Die Lehre aus der Geschichte, wie bei der Kinderfilm Figur Helmi, mit offenen Augen und Ohren durchs Leben gehen, gilt nicht nur für den Straßenverkehr, sondern auch für sonstige Lebensbereiche
© Andreas Scheck 2022-09-27