von Talha Anwar
Ich hatte nie Kontakt mit dem Roten Kreuz oder einer anderen Rettungsorganisation bis zum MÀrz letzten Jahres, wo ich begonnen habe, im Maturajahr an der HTL mir Gedanken zu machen, wo ich meinen Zivildienst absolvieren möchte. Von den offenen Stellen hat mich der Rettungsdienst am meisten angesprochen und bald daraufhin fiel der Startschuss zur RettungssanitÀterausbildung im Oktober 2019.
Es fasziniert mich noch immer, wenn ich daran zurĂŒckdenke, dass wir 60 Zivildiener im Turnus waren und alle aus verschiedenen Richtungen kamen, jedoch das Rote Kreuz, die SanitĂ€tertĂ€tigkeit uns alle verbindet. Ich habe mir wĂ€hrend der Ausbildung etwas schwieriger getan als andere mit der Theorie zur Anatomie und solchen Themen, da diese fĂŒr mich als Informatiker nicht in der Schule vorgekommen sind wie bei anderen in Biologie. Nichtsdestotrotz hat mich sowohl die Theorie als auch die Praxis fasziniert und sobald die theoretische Ausbildung vorbei war und das Praktikum begonnen hat, nahm das Ganze seinen Lauf.
Am Anfang war ich sehr schĂŒchtern und hatte die Sorge, etwas falsch zu machen. Doch mit der Zeit kam die Routine und das Lernen aus den eigenen Fehlern. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen von meinem Dienstradl und habe schnell SpaĂ am Krankentransport & Rettungsdienst gefunden. Es war nicht immer ganz stressfrei und es herrschte auch manchmal eine angespannte Situation, aber gerade da war ich froh, dass ich mit den Kolleginnen und Kollegen offen reden konnte. Besonders mit der Covid19-Krise war sehr gut zu erkennen, dass die Bevölkerung auf uns zĂ€hlt und dankbar ist, dass es den Rettungsdienst, Krankentransport, Mobile Pflege und alles, was noch dazu zĂ€hlt, existiert. Dieses GefĂŒhl, ein Teil von etwas GroĂem wie dem Roten Kreuz zu sein, ist unbeschreiblich.
FĂŒr mich stand schon nach ein paar Monaten fest, dass ich mich weiter ehrenamtlich engagieren möchte, mehr Ausbildungen machen möchte und war froh zu sehen, dass es nicht nur mir so ging. Es sind ein gutes Viertel der 60 Zivildiener, die im Oktober 2019 ihren Zivildienst angetreten haben, ehrenamtlich geblieben.
Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu und damit bin ich so gut wie ein halbes Jahr ehrenamtlich dabei, fahre sehr gerne mit alten Kolleginnen und Kollegen aus meinem Dienstradl, aber auch mit ehemaligen Zivikollegen. Ich habe schon mehrere FuĂballmatches des ĂFB-Nationalteams im Rahmen eines SanitĂ€tsdiensts betreut, aber auch Dienste am Notfall-KTW oder entspannte Sonntage am KTW verbracht.
Es ist ein sehr schöner Ausgleich zum Informatik-Studium und zum Vollzeit-BĂŒrojob. Ich freue mich stets darauf, mich in meine Uniform zu kleiden und bin stolz, als SanitĂ€ter meine passende Jacke gefunden zu haben. Ich peile in ca. zwei Jahren die NotfallsanitĂ€ter-Ausbildung an, damit ich noch aktiver bei akuten Lebenslagen mithelfen kann.
Vielen lieben Dank an das Rote Kreuz fĂŒr die Möglichkeit und UnterstĂŒtzung, Gutes zu tun!
© Talha Anwar 2020-12-31