Zusammenspiel

Stephanie Satzinger (Gedichtfarben)

von Stephanie Satzinger (Gedichtfarben)

Story

Heute, kein besonderer Tag, einfach Donnerstag.

Heute vor drei Wochen bin ich von Wien nach Berlin gezogen, gerade noch rechtzeitig bevor überall Corona-Maßnahmen gesetzt wurden.

Heute also habe ich ein bisserl meditiert. Unter anderem ging es darum, sich mit einem Wunsch zu beschäftigen.

Aufgabe war, den gleichen Satz zehn Mal aufzuschreiben.

Davor hatte ich gemeint, mein Wunsch sei, als Kunsttherapeutin ein schönes Einkommen zu haben, davon leben zu können, ohne andere weitere Tätigkeiten ausüben zu müssen.

Ich schrieb also vor mich hin, Teil des Satzes war „Arttherapist“, da ich auf englisch schrieb. Während ich den immer gleich lautenden Satz wieder und wieder niederschrieb, stand da plotzlich „Writer“ statt „Arttherapist“. Aha!

Ich schmunzelte in mich rein – da hatte mein stilles Bewusstsein mir wohl etwas mitzuteilen.

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Erst Gestern hatte ich ein Gedicht entdeckt, das mich berührt hatte in der Art und Weise, wie Worte genutzt wurden, um zauberhafte Bilder zu malen. Es hatte an meiner Sehnsucht gerührt, wieder mehr Poesie zu erschaffen.

Poesie ist für mich, oder einen Teil in mir, wie ein äußerst nahrhaftes Lebens-Mittel. Sie nährt Seele, Geist, aber auch Emotion und Körper; sie gibt Schwerelosigkeit und Freiheit, zugleich Reichtum einer neu gefundenen Sprache. Sie ermöglicht es mir, bei dir ein Gefühl auszulösen, vielleicht auch einen Geruch, oder Erfrischung, oder Geräusche – mit Poesie ist unsere Kommunikation viel vielSINNiger als sonst.

Ich hatte also, laut meinem Unterbewusstsein, vor allem den Wunsch, ein „Schreiberling“ zu sein – das passt so gut zu dem Gedicht, dass mich am Vortag so berührt hatte – doch damit noch nicht genug.

Ich hatte einen Abstecher auf eine der Social media Plattformen gemacht, gesehen, dass eine meiner wunderbaren ehemaligen Lehrtherapeutinnen Geburtstag hat und als ich auf ihr Profil gehe, entdecke ich, dass sie auf dieser Plattform hier schreibt.

Nun bin ich auch hier, verzaubert ob des Zusammenspiels und neugierig, was hier entstehen mag.

© Stephanie Satzinger (Gedichtfarben) 2020-04-02