Zwischen Aufgeben und Durchhalten

Die letzten Monate waren nicht einfach. Und das liegt nicht nur am Lockdown, den Ausgangssperren oder dem Maskentragen. Für mich persönlich stellt die Ungewissheit über meine berufliche Zukunft nach wie vor die größte Herausforderung dar.

Seit meinem Bachelor-Abschluss vor fast einem Jahr versuche ich krampfhaft einen Job in der Medienbranche zu finden. Unzählige Bewerbungen habe ich verschickt, einige Bewerbungsgespräche gemeistert, mich sogar mehrfach durch absolvierte Probeaufgaben für die engere Auswahl qualifiziert. Doch immer, wenn ich kurz davor war, eine neue Karriere zu starten, kam die Absage.

“Leider müssen wir dir mitteilen, dass wir uns für einen anderen Bewerber entschieden haben. Bitte sieh diese Entscheidung nicht als Wertung deiner Kenntnisse und Fähigkeiten, denn oft entscheiden bei der Besetzung einer Stelle nur Details.”

Jedes Mal, wenn ich so eine E-Mail las, war ich enttäuscht, teilweise sogar ziemlich traurig. Trotzdem konnte ich mich relativ schnell wieder beruhigen und neuen Mut schöpfen.

“Es sollte wohl einfach nicht sein. Ich werde etwas Besseres finden.”, sagte ich zu mir selbst und schrieb fleißig neue Bewerbungen.

Natürlich frage ich mich nach wie vor, welche Details denn nun die Absagen herbeigeführt haben. Lag es daran, dass ich eine Zugstunde von Berlin entfernt wohne und das Unternehmen sich deshalb lieber für einen Ortsansässigen entschieden hat? Oder war ein anderer Bewerber noch qualifizierter oder sympathischer als ich?

Während ich dies schreibe, bin ich erneut voller Zweifel. Die ständigen Rückschläge und die Ungewissheit nagen an mir. Warum gibt mir niemand eine Chance?

Gleichzeitig bin ich voller Hoffnung und weiß, dass ich irgendwann einen tollen Job mit fairer Bezahlung bekommen werde. Einen Job, der Sinn hat und mich erfüllt. Mit einem Mehrwert für die Umwelt, die Natur, meine Mitmenschen und für mich. Nur wann wird es endlich so weit sein?