Zwischen Vergangenheit und Zukunft

PoeSy

von PoeSy

Story

So “zwischen den Jahren” bin ich immer ein wenig wehmütig, ja sogar traurig. Die vergangenen 12 Monate hatten Gutes und Schlechtes. Wundervolle Momente und traurige Zeiten, das „ganz normale“ Leben. Oft war ich unzufrieden ob meines Scheiterns. Wut, Trauer und Enttäuschung gehören aber dazu. Ohne Niederlage kein Glücksgefühl.

Wie oft ich von Mitmenschen verarscht wurde, will ich gar nicht zählen. Ich begegnete Undankbarkeit, Unverständnis, Ignoranz, Intoleranz ohne den Grund dafür zu kennen. Hass, Vorurteile, Sturheit und Dummheit der Menschen trafen mich wie ein Blitz. Sie von der Unsinnigkeit ihres Handelns zu überzeugen, gelang mir nicht!

Sicher enttäuschte auch ich, konnte manche Erwartung nicht erfüllen. Einige können mit (meiner) Veränderung nicht umgehen, bemerken nicht einmal, dass sie sich selbst verändert haben! Ich habe Menschen verletzt und um Verzeihung gebeten. Manche schickten mich in die Wüste, das akzeptiere ich. Einige enttäuschten oder verletzten mich, gar nicht so wenige überraschten mich jedoch positiv. Ich lernte neue Menschen kennen, die mein Leben bereichern – sie schenken mir Mut, Kraft und das Gefühl, nicht alleine zu sein! Für sie bin ich sehr dankbar, möchte sie nicht missen. Nur – manches Mal stehe ich ganz schön alleine da. Dann, wenn ich eine Umarmung nötig hätte, ist oft niemand da. Dann bade ich bequem in tiefstem Selbstmitleid. Wenn mein „Bad“ zu Ende ist, meine Tränen verweint, steht mein trotziges „ICH“ auf und kämpft weiter.

Diese Erfahrungen lassen mich nachdenken, ich bin im Zwiespalt mit mir selbst. Werfe ich alle, die mich verarscht, verletzt oder im Stich ließen, aus meinem Leben? Besser keinen Gedanken mehr an sie zu ver(sch)wenden? Im „Nachtragendsein“ bin ich gar nicht so schlecht!! Aber tut´s mir gut, meinen Groll zu „pflegen“? „Verzeihen“ ist leicht gesagt, aber schwer umzusetzen – zumindest für mich. Ich versuche einen Weg zu finden, hin- und hergerissen zwischen „Loslassen“ oder „zweite Chance“. Letzteres ist eher mein Ding. Oft ist es bereits die „xte“ Chance! Warum? Vielleicht aus Liebe?

Was tun mit jenen, die mein Leben erschweren, weil sie sind, wie sie sind? Ich MUSS sie so sein lassen – und ich vertraue darauf, dass Gott wieder einmal alles regeln wird! Überzeugt davon, dass Gott mir auch im nächsten Jahr zahlreiche Aufgaben stellen wird, will ich versuchen, diese anzunehmen und zu bewältigen!

In diesem Sinne wünsche ich euch allen, dass ihr mit Zuversicht in das neue Jahr gehen könnt. Möge immer eine Hand da sein, wenn ihr sie braucht, und euch ein Lächeln jeweils im richtigen Moment begleiten. Verabschiedet dieses Jahr mit einem Lächeln und dem Gefühl des Loslassens. Begrüßt das neue Jahr mit Freude, geht hinein mit dem Vertrauen, dass zu schaffen ist, – was auch immer kommen mag – wenn wir zusammen halten! Ich wünsche euch Gesundheit, Kraft und die nötige Gelassenheit und Geduld, manches Mal einfach abzuwarten und darauf zu vertrauen, dass es gut wird!

© PoeSy 2021-12-29