Zwischen Verrat und Untergang

Später des Tages machte sie sich auf dem Weg zum Hohem Rat. Immerhin wollte sie Antworten. Erklärungen. Standpunkte. Argumente. Sie wollte einfach verstehen, was ihren Bruder belastet. Bedrückt lief sie den Gang zur Anhörung lang. Sie erblickte ihren Bruder und versuchte sich schnell mit ihrer Kapuze zu verstecken. Verflucht, ich dachte ich wäre früh genug, um mich in den Raum reinzuschleichen…, dachte sie. Ihr Bruder zögert nicht lange als er sie erkennt und packt sie am Arm. „Rhea, was tust du hier?“, fragte Soren und schaute sie unglaubwürdig an. Sie holte tief Luft. „Ich will dich begleiten. Ich möchte endlich verstehen, warum du beschuldigt wirst. Ich halte es einfach nicht mehr aus. Die ganzen Kommentare, die ich bekomme… Ich habe Angst, dass du weg musst“, schlurfte Rhea, während sie fast in Tränen ausbrach. „Oh, Rhe. Es tut mir leid. Komm her.“, äußerte sich Soren und zog seine Schwester in eine Umarmung. „Alles wird gut, Rhe.“, beruhigte Soren sie. Er streichelte ihren Rücken und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. Rheas Gesicht war in seine Brust gedrückt. Sie wollte ihn nicht loslassen. Nie. „Ich muss zur Anhörung… Bitte geh nicht mit mir mit. Geh nach Hause.“, befiehl er. Die beiden lösten sich voneinander und Rhea schaut mit Tränen der Verzweiflung ihren Bruder an. „Bitte zeig Ihnen, dass du unschuldig bist.“, flüsterte sie und wandte sich von ihrem Bruder ab. Bevor mehr Traurigkeit und Angst sie packte, rannte sie schnell weg. Sie rannte und rannte. Mit Tränen in den Augen rannte sie jetzt langsamer. Ihr Blick wurde unscharf. Sie hatte die ganze Zeit im Kopf, dass ihr Bruder mit hoher Wahrscheinlichkeit verbannt wird von der Akademie­- oder schlimmer- von Alderaan. Sie lief die steinernen Fliesen entlang. In der Eingangshalle stolperte sie über ein Dutzend von Klonkriegern. Klonkrieger, hier?, dachte sie sich. Sie ging langsam hinter eine Säule, um zu beobachten, wie die Klonkrieger in die Halle liefen. Sie hatten alle Blaster in den Händen und marschierten im gleichen Rhythmus in die Akademie. Unmittelbar darauf unterbrach der erste Blasterschuss die Stille in der friedlichen Eingangshalle der Akademie. Der Schrecken schien von den Wänden widerzuhallen.

Rhea rannte eilig zu ihrem Bruder. Noch schneller als zuvor. Sie traf auf mehrere Jedi, die nun versuchten die Klonkrieger aufzuhalten. Aus Versehen rempelte sie einen von ihnen an. „Ventris! Verschwinde!“, rief er und stellte sich vor sie, um mehrere Schüsse mit dem Lichtschwert von ihr abzulenken. Als sie sich wieder packte, rannte sie schnell wieder los. Sie blickte einmal zurück und sah den Jedi, der sie gerade noch beschützte, auf den Boden fallen. Die Echos der Schüsse hallten durch die Korridore der Akademie, als Rhea immer schneller zu ihrem Bruder rannte. Die Schüsse wurden immer lauter und das verzweifelte Rufen der Jedi löste Furcht in Rhea aus. Alles wurde immer lauter. Was passiert hier?!