Atrax robustes ist eine von drei Arten der Gattung Atrax. Sie kommt freilebend in Australien vor, vor allem in der Umgebung von Sydney. Ihren deutschen Namen trägt sie, weil sie eine trichterförmige Wohnhöhle baut. Dort bleibt sie, bis sie vertrieben oder die Höhle zerstört wird. Während der Paarungszeit verlassen oft nur die Männchen den Bau. Ausgestattet mit dem für den Menschen stärksten Gift gilt die Sydney-Trichternetzspinne als eine der gefährlichsten Spinnenarten. Ihre spitzen Kieferklauen sind größer als die mancher Schlangen und können Menschen in kürzester Zeit töten.
Heribert hatte eine Vorliebe für Haustiere. Doch Hunde und Katzen machten ihm zu viel Arbeit. “Gassi gehen” war nicht sein Ding. Außerdem weigerte sich der Hund, beim ausgiebigen Dartspielen still auf sein Herrchen zu warten. Und stinkende Katzenklos zu säubern, fand er absolut eklig. Selbst ein beruhigendes Aquarium zu pflegen, war ihm zu aufwendig.
Aber eine Spinne lebt und webt lautlos, ist genügsam, braucht nur ab und zu ein Stück Maus, manchmal sogar eine ganze. Und einmal im Jahr das Terrarium zu säubern, entsprach seiner Bequemlichkeit. Und es war etwas Extravagantes. Vogelspinnen gab es viele … aber eine Trichternetzspinne – damit konnte er punkten. Dass Ilona ein solcher tierischer Mitbewohner nicht gefallen würde, ahnte er schon – aber wenigstens in diesem Fall setzte er sich durch und brachte das Tier samt Riesenterrarium mit in die Ehe. Übrigens das einzige, was er neben einem Stapel Unterhosen und ebenso vielen Socken mit in die eheliche Gemeinschaft brachte.
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Ihre Fähigkeiten, ihre Kreativität zeigten sich im Bau und in der Einrichtung ihres Hauses. Sie hatte sich einen Traum erfüllt. Das Haus galt als einzigartiges Kleinod in Stadt und Land. Jugendstilelemente gepaart mit Spuren des Bauhauses waren ungewöhnlich, gaben dem Gebäude aber etwas Unverwechselbares.
So führte eine breite, freitragende Marmortreppe vom großzügigen Wohnbereich in den oberen Schlafbereich und von dort maisonettenartig in mehrere Turmzimmer, die unterschiedlichen Themen zugeordnet und unter anderem mit riesigen Himmelbetten ausgestattet waren. Im Erdgeschoss gruppierten sich um diese Treppe die Küche, geräumige Gästezimmer und weitere Funktionsräume. Sie alle lagen auf der Nordseite.
Die Südseite hingegen war geprägt von einem großzügig gestalteten Wohnbereich, der sich optisch in den Gartenbereich mit einer weitläufigen Terrassen- und Poolanlage fortsetzte. War schon die Eingangshalle eine architektonische Meisterleistung, so übertraf der Wohnbereich alles
Auf verschiedenen Ebenen angelegt und durch Treppen voneinander getrennt, konnte man hier wohnen, essen, besser: dinieren oder sich in Gruppen oder einzeln zum Entspannen zurückziehen. Alle Bereiche bildeten zwar eine Einheit, waren aber in einzelne Zonen gegliedert, so dass man sie individuell oder in Gruppen nutzen konnte, ohne sich zu stören.
© Heinz-Dieter Brandt 2023-04-02