by Mirichan
Wir warteten bis die Spurenbeseitigung fertig war und zogen uns dann selbst auch wieder zurück auf das Revier. Da Jin leider Gottes zu inkompetent war, mitzuhalten was rennen durch Gangnam betraf, entschied ich mich dazu alleine zu dokumentieren. Gott regte mich dieser Mensch auf. Es ist nicht so als wäre er nicht nett, das war er definitiv, aber wenn es um Ghule geht hatte er keine Ahnung. Damals als er rekrutiert wurde, hatten die Menschen noch zu viel Angst zu sterben, aber er war tapfer genug um sich der Herausforderung zu stellen. Zu dieser Zeit war er auch noch sportlicher, laut Geschichten. Doch wenn es zum Kampf kam, war er schon immer scheu. Genervt verdrehte ich meine Augen als wir wieder auf dem Revier waren und hörte seinen Eskapaden über seine Ghul Jagden zu. “Und dann, habe ich einen Ghul zur Strecke gebracht, der 50 Menschen ermordet hatte, er war unter dem Namen Park Kwangsoo bekannt.” Ich war still. Aber ich kochte vor Wut. Ich war sauer. Warum? Er erzählte mir gerade wie er meinen Vater umgebracht hatte. Ich musste aber meine Fassung behalten. Ich durfte jetzt nicht auffallen. Aber ja, ich war sauer. “Wie wäre es, wenn du die anderen Fälle dokumentierst, die du noch nicht aufs Papier gebracht hast, anstatt mir Märchen zu erzählen Jin,” spottete ich und er guckte mich böse an. “Diese Geschichten sind nicht erfunden.” hämisch lächelte ich den dicken Mann an und guckte seinen Bauch an. “Bist du dir da sicher,” provokativ checkte ich ihn ab, so, dass er sich entschied aufzustehen und zu gehen. Erleichtert atmete ich aus, ich hätte ihn fast gefressen. Weiter also dokumentierte ich den Fall der Kim’s und machte letzten Endes kurz nach 18 Uhr Feierabend. Da meine Schicht um 6 Uhr morgens begonnen hatte, war ich froh nach 12 Stunden endlich das Weite zu suchen. Ich hatte eine ganz kleine aber feine Wohnung hier im Bezirk Gangnam in welcher ich schon seit 5 Jahren lebte. Mit einem Alter von 27 Jahren eine Wohnung in Gangnam zu besitzen ist eh etwas besonders. Andere in meinem Alter hätten ohne Mamis und Papis Hilfe nie das Geld sich das zu leisten, doch durch meine vielen Verhaftungen und Exekutionen, hatte ich das Glück genug zu verdienen. Ich wollte schon immer zur Polizei, früher in der Hoffnung die Welt zu überzeugen, dass sie mit Ghulen zusammenleben konnten, aber jetzt um denen den Gar auszumachen die es verdient hatten. Ich dachte an eine Ghul Familie, die wir verfolgt hatten. Sie waren schnell beim Wegrennen. Sie hatten nichts Böses im Sinn. Sie wollte nur ein normales Leben führen. Ich ließ sie laufen. Jin kam damals schon nicht hinterher, deswegen hat er auch nie mitbekommen wie ich dieser Familie half zu fliehen. Leute wie mich würde man in dieser Welt als Gut Mensch betiteln, wenn es eine Menschenfamilie gewesen wäre, aber daher, dass wir Ghule waren, war das nicht mehr wettzumachen. Ich war traurig, aber dies war die Welt, in der wir lebten, in der ich lebte.
© Mirichan 2024-01-15