Schwarz. Leere. Nichts. Alles ist so dunkel. Ich kann nicht einmal mehr meine eigene Hand vor meinen Augen sehen. Egal wohin ich sehe immer nur, sehe ich nichts. Hier gibt es keine Wände, keine Tiere und auch keine Pflanzen. Ich bin einfach im Nichts gefangen. Egal wo ich hier gelandet bin, hier existiert kein Leben. Es ist als wäre ich im Universum gefangen bloß, dass die Sterne erloschen sind und die Planeten, sowie alles Schöne fehlt. Ich versuche einen Weg hier herauszufinden, aber weit und breit ist immer noch nichts zu sehen. Ich versuche meinen ersten Schritt zu gehen, aber ich bleibe überrascht stehen. Mein Blick gleitet zu dem Boden. Dort ist etwas. Ich strecke meine Hand langsam den Boden entgegen voller Angst Hocke ich mich auf den Boden. Als meine Fingerspitzen eine merkwürdige Substanz auf den Boden berührt, fängt diese augenblicklich an zu zittern. Die Substanz scheint eine Art schwarzes Wasser zu sein, welches über den kompletten Boden verteilt ist. Schnell richte ich mich auf und schüttle das schwarze Wasser von meinem Fingerspitzen. Meine Hand zittert weiterhin. Ich beschließe meine Hand zu ignorieren und einfach herumzulaufen bis ich hoffentlich etwas Normales finde.
Mittlerweile laufe ich bestimmt schon seit Stunden ziellos durch die Gegend, aber gefunden habe ich immer noch nichts. Die Verzweiflung nimmt immer mehr Platz in den Innersten meiner Seele ein. Noch einmal drehe ich mich um meine eigene Achse. Da plötzlich erkenne ich in der Ferne einen kleinen Punkt hell aufleuchten. Ist das mein heiß ersehnter Fluchtweg? Ich erblicke das erstmal nach Stunden das Licht. Das Licht in der Ferne ist meine letzte Hoffnung auf einen Ausweg. Ich laufe meinem Hoffnungsschimmer entgegen. Meine Füße tragen mich immer näher zu dem ersehnten Ort. Schritt für Schritt kämpfe ich mich durch das schwarze Wasser. Auf einmal wird es schwerer im Wasser voranzukommen, denn das Wasser hat sich in modrigen Schleim verwandelt. Ich komme nur schwer voran, doch erkämpfe mir einen Weg frei. Desto näher ich dem geheimnisvollen Licht komme, umso schwerer gelingt es mir voran zukommen. Einen schleppenden Schritt folgt dem nächsten. Ich setzte Schritt für Schritt als ich auf einmal ins Leere trete und falle. Glücklicherweise kann ich mich noch in letzter Minute an einem Felsvorsprung festhalten. Jedoch bohren sich spitze Steine und Dornen in meine Handflächen. Darauf fließt leuchten rotes Blut von meinen Handflächen hin zu meinem Armen runter. Tropfen für Tropfen fließt mein Blut von meinen Armlängen in die unendliche Tiefe des Grabens. Auf einmal spüre ich wie sich Dornen in meine Beine bohren, dazu höre ich schreiende Stimmen in meinen Kopf. Ich brülle aus den Tiefen meines Herzens den gesamten Schmerz, den ich fühle hinaus. Etwas Glitschiges und zu gleich schleimiges umwickelt meine Beine und zieht mich immer näher zu dem Abgrund hin. Mittlerweile hänge ich nur noch mit einer Hand an der Klippe. Ich wage es einen Blick in die Tiefe zuwerfen, aber ich sehe dort nichts. Ich schwenke meinen Blick zu meinen Beinen, was ich erblicke schockiert mich zu tiefst. Um meine Beine haben sich Tentakel geschlungen, welche scheinbar aus Rauch bestehen. Aus den Tentakeln schießen Klauen hinaus. Ein schriller Schrei entkommt meiner staubtrockenen Kehle. Sie ziehen mich immer weiter in die Tiefe. Stück für Stück. Ich falle.
© Isabelle Franzke 2023-07-26