16 Jahre war ich alt, die Pflichtschule abgeschlossen, den Beruf erwählt, es sollte der des Einzelhandelskaufmannes werden. Die Auswahl der Lehrbetriebe war riesengroß.
Billa, Spar, Löwa, Konsum, und dann noch die Top Adresse in der Händlerlandschaft Österreichs, Julius Meinl!! Nach einer kurzer Überlegungsphase war es klar, ich beginn eine Lehre beim Meinl in Wiener Neustadt.
Der Anfang war sehr ungewohnt, in jedem Geschäft das ich kannte, trugen alle inklusive Filialleiter einen Arbeitsmantel – nicht so bei Meinl! Der Chef bis zum neuesten Lehrling trug ein hellblau gestreiftes Hemd, eine schwarze Hose , eine Krawatte bze. ein Mascherl und schwarze elegante Schuhe. Mit der Zeit bin ich es gewohnt geworden und so verging die Zeit relativ schnell.
Dann kam das erste mal die Einberufung in die Berufsschule für Einzelhandel in Theresienfeld, 10 lange Wochen, ins Internat und nur am Wochenende heimfahren war nie eine Option. Es war ein tolles erstes Berufsschuljahr, Freunde gefunden und Spaß gehabt. Auch ein Vorteil für mich, das alle panische Angst vor der strengen Direktorin hatten außer ich, da diese Stammkundin in meiner Filiale war und mich immer in eine Gespräch verwickelte vor Lehrern und Schülern, die Blicke derer sprachen Bände! Was hat der mit der Frau Direktor am Hut?? Ich ließ sie lange im Ungewissen ;-)
Wieder von der 1. Klasse der Berufsschule zurück, ging der Arbeitstrott wieder los, alles war wie vorher, nur die Abteilung änderte der sich, war ich im ersten Lehrjahr noch beim Obst und Gemüse, war es jetzt die Brot und Gebäck Abteilung wo es wie heute unüblich, noch einen Platz für einen Kaffee Ausschank und Mehlspeise dazu gab.
Das war mir persönlich die liebste Abteilung, da ich dort mit den Kunden den meisten Kontakt hatte und mir einige immer was neues erzählen konnten.
Dann war es soweit, die nächste Klasse der Berufsschule stand am Programm, auch diese wurde ohne Probleme gemeistert ohne besondere Vorkommnisse.
Und wieder zurück am Arbeitsplatz folgte die letzte Abteilung zum durchlaufen, die Wurst und Käse Abteilung, nicht so meine Lieblings Abteilung, aber Lern Jahre sind eben keine Herrn Jahre. Auch diese Zeit verging schnell und des folgte Berufsschule letzte Klasse.
Mit Erfolg abgeschlossen, folgte alsbald die Lehrabschlussprüfung, auch diese wurde locker geschafft und ein paar Wochen später waren dann auch offiziell die 3 Lehrjahre abgeschlossen und ich ein ausgelernter Einzelhandelskaufmann!
Aber es blieb kein Stein auf der anderen, der Zivildienst zog mich ein und es folgte ein elf monatiger Dienst am Staate Österreich und zwar was vernünftigeres als im Schlamm zu kriechen, nämlich Behindertenbetreuung!
Alles samt war es eine tolle Zeit die nicht zu missen ist!
© FritzVanWeyden 2020-09-08